Ein Buch, so ganz anders als die anderen: Das kleine Handbuch für bewusstes Chaos.

Vor einigen Wochen bekam ich von einer lieben Freundin das wunderbare Buch „Mach Mist!“ mit dem vielversprechenden Untertitel „Kleines Handbuch für großes Chaos“ geschenkt. Das Buch aus dem Kunstmann-Verlag ist eine wunderbare Aufforderung, die Routen des Gewohnten zu verlassen, zu improvisieren, sich selbst aus dem Gleichgewicht und in die Lage zu bringen, Dinge einfach zu machen und das Streben nach Perfektion außen vor zu lassen.

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Es geht darum, Dinge anders zu machen. Es geht nicht um Kritik an Perfektion, aber darum, sich nicht immer nur von diesem Ziel leiten zu lassen, sondern auch zu experimentieren. Es geht darum, dass aus „Fehlern“ Unerwartbares und Ungeahntes entstehen kann. Interessant finde ich in der Einführung auch, dass Keri Smith, die Autorin, beschreibt, dass sie feststellte, dass sie oft Improvisation meint, wenn sie von Fehlern spricht.

Das hört sich alles sehr philosophisch an, eigentlich ist das Buch aber ganz einfach. Es stellt uns verschiedene Aufgaben – und zwar solche, die man eigentlich normalerweise auf keinen Fall in den Sinn bekommen würde. Auf Buchseiten herumschmieren? Neeeein! Gewollt nicht schön schreiben? Warum denn? Mit verschiedenen Materialien herum probieren wie ein kleines Kind? Und zack, da ist sie, die Frage, die wir uns vielleicht öfter stellen sollten: Warum machen wir nicht häufiger Dinge, die wir als Kinder gemacht haben und die uns Spaß machten? Weil es wenig erwachsen erscheint? Vielleicht. Sollten wir aber ändern, denn schließlich entdecken Kinder mit ihrer Neugier und ihrer Offenheit für alle Möglichkeiten Neues, während wir diese Wege manchmal einfach gleich ausschließen. Dabei berauben wir uns damit vieler Chancen.

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Warum also dieses Buch: Weil es uns manchmal auf ganz andere Wege, auf neue Ideen bringt. Weil wir etwas wahrnehmen, das uns sonst gar nicht begegnet wäre. Weil schnelle Entscheidungen und der weitere Umgang mit dem Ergebnis einen Reiz haben. Weil so ungeahnt kreative Dinge entstehen können. Weil das ausschließliche Streben nach Perfektion oft wenig offen ist für Neues. Und vor allem: Weil auch in „Fehlern“ Schönheit liegen kann. Weil es der Ausgangspunkt für Großes, Tolles, Neues sein kann. Weil es gut ist, Dinge manchmal bewusst anders zu machen.

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Gerade im Alltag ist Perfektion so oft das Ziel bzw. soll es sein. Und gerade weil die Ansprüche in so vielen Bereichen so hoch sind, finde ich die Idee dieses Buches, „im Kleinen“ Unperfektes zu gestalten und Ergebnisse außerhalb der Kalkulierbarkeit zu erhalten, so reizvoll. Das ist sicher kein Konzept für alle Lebensfragen, aber darum geht es ja auch nicht. Es geht um einen Raum zum Improvisieren, zum Ausdenken, zum anders ausfüllen, als es eigentlich erwartet werden würde. Und es ist spannend, den Drang zur Perfektion einfach mal bewusst auszuschalten und das auszuhalten. Wichtig ist das Erlebnis, nicht das Ergebnis. Und das ist im Rahmen eines solchen Buchs ein ziemlich spannendes und unterhaltsames Ziel.

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