Nachdem das Projekt Iron Blogger Hamburg in der zweiten Januarwoche in die erste Runde startete, fand am vergangenen Dienstag das erste Treffen im Hate Harry statt. Nach zehn Wochen, optimalerweise zehn Blogbeiträgen und im besten Fall noch einer ganzen Menge weiterer Ideen im Hinterkopf. Da kann man dann ja schon mal ein erstes kleines Zwischenfazit ziehen.
Als ich von der Idee des Iron Blogging hörte, war ich sofort begeistert und meldete mich direkt an. Schon Wochen und Monate vorher hatte ich mir vorgenommen, endlich wieder mehr zu schreiben, mehr zu bloggen – aber beim guten Vorsatz war es meistens auch geblieben. Zu viel los, zu wenig Zeit, vielleicht auch immer der zu große Drang nach Perfektion. Nein, bestimmt sogar.
Die Iron Blogger kamen gerade richtig: Ein definiertes Ziel, eine richtige Deadline, eine Motivation (tolles Projekt, tolle Gruppe, tolle Blogs) und eine kleine (und trotzdem gute) Konsequenz, falls man es nicht schafft – garniert mit meinem eigenen Anspruch, so lange wie möglich das definierte Ziel zu erfüllen. Wahrscheinlich wäre der Anreiz, teilzunehmen, für mich um einiges geringer gewesen, hätte ich vorher immer schon fast wöchentlich gebloggt. So aber war es eine neue Herausforderung – schaffbar, aber eine konstante Aufgabe und daher doch immer wieder fordernd.
Nach wie vor veröffentliche ich keine Beiträge, mit denen ich nicht zufrieden bin und auch mein Anspruch an mich selbst und meine Texte ist nicht geringer geworden. Aber dennoch hilft es ein bisschen, das „Zu viel“ an Perfektionismusdrang zu verhindern. Einfach mal machen, schreiben, Reaktionen wahrnehmen. Und feststellen, dass manchmal auch die Beiträge, von denen man es zunächst mal weniger erwartet hätte, sehr gern gemocht werden.
Auf einmal schafft man bewusst Zeit zum Bloggen, Zeit zum Schreiben – und rafft sich auch in Momenten noch mal auf, in denen man sonst einfach weiter Serien geschaut und sich später doch ein bisschen geärgert hätte. Es treibt an, es schafft eine größere Motivation und es ist spannend, am Projekt teilzunehmen.
Seit es die Iron Blogger Hamburg gibt, bin ich auf viele Beiträge gestoßen, die ich sonst mit nur geringer Wahrscheinlichkeit gelesen hätte. Ich habe neue Blogs entdeckt, neue Schreibstile kennen gelernt – und dazu beim ersten Treffen auch gleich ein paar der Menschen, die dahinter stecken. Das ist faszinierend, weil sich mir irgendwie noch einmal eine kleine neue Blog-Welt in Hamburg eröffnet hat. Und ich freue mich nach wie vor, ein Teil dieser zu sein. Mit den Iron Bloggern, die ich bereits kannte, hat es mitunter auch noch einmal neue Themen geschaffen. (Ich grüße an dieser Stelle Blair Waldorf, die Enten im Park und den lieben Henning. Wer hätte gedacht, dass man sich mit so vielen Menschen über Enten und über von Serien inspirierte Kindheitsdinge unterhalten kann?)
Natürlich gibt es auch jetzt Wochen, in denen es eine Herausforderung ist, den Blogbeitrag unter zu bekommen. Ihn manchmal überhaupt erst zu schreiben. Wochen, in denen es vielleicht nicht an Themen mangelt, aber an Muße, eines der angedachten umzusetzen. Und doch ist es ein gutes Gefühl, wenn man es gemacht und die Trägheit überwunden hat. Ist ein bisschen so wie mit dem Sport eigentlich – man muss sich ein Mal in die (Sonntagabend-)Routine einfinden und dann ist sie einfach ein Teil, der schlicht dazu gehört. Weil man ihn mag. Und weil ich die Iron Blogger mag.