Moments.

Der heutige Sonntag war einer der ersten warmen Tage des Jahres. Die Erleichterung der Hamburger, dass Temperaturen im zweistelligen Bereich (nicht minus) doch noch möglich sind, war mit jedem Sonnenstrahl greifbar. Was also anfangen mit einem dieser bisher so seltenen Tage?

Eine der klassischen Antworten: Fähre fahren. Ich mag es immer noch sehr gern, dass man das hier einfach mal eben machen kann. Am Wochenende gilt zudem mein normales Bahnticket im Großbereich und da dauert es nur noch Millisekunden, bevor Gisbert zu Knyphausen in meinem Kopf von der Linie 62 zu singen anfängt. 

imageSchöne Strecke, Altona, Fischmarkt, Elbstrand. Wind durch die Haare und um die Nase, Frisur egal, Lächeln ins Gesicht. Gibt es eigentlich etwas besseres, um in Sommerstimmung zu kommen, als Meersalz riechen zu können?

Und dann stieg am Fischmarkt ein frisch verheiratetes Pärchen zu, um Bilder auf der Fähre zu machen. (Ja, das ist schon an der Obergrenze erträglichen Kitsches, aber trotzdem einfach wunderschön.) Sie trug über dem weißen Kleid mal ganz locker eine lässige dicke Strickjacke und beide das pure Glück im Gesicht. Stand ihnen ausgezeichnet – und mir tatsächlich und unerwarteterweise ein bisschen das Wasser in den Augen. Das Glück war so groß und so greifbar, es war quasi für jeden auf der Fähre auch ein Stückchen da. Und es ging nicht um die großen Bildszenen, viel mehr beeindruckt haben mich die kleinen Gesten zwischendurch.

imageZwei Menschen, die sich gefunden haben. Kitsch und Hoffnung für die Ewigkeit, aber wie unglaublich schön! Und einer der Momente, in denen es toll ist, dass mal wieder alles rosarot und weniger zynisch ist, die sind sowieso zu selten. Ich wünsche beiden, dass ihr Glück für immer hält und sie all diese Momente im sichersten Platz in ihren Herzen archivieren. Und ein bisschen erstaunt bleiben ob der Wunder, die einfach so einfach möglich sind.

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