Ich mag es nicht, laufen zu gehen. Ich versuchte es unzählige Male und ich versuche es noch immer. Und ja, wahrscheinlich hört es sich da völlig unlogisch und sogar komplett verrückt an, sich ausgerechnet dann zu einem Lauf in Hamburg anzumelden. Yeah, but that’s me.
Für mich war Laufen immer der einfachste und damit praktischste Sport: Es braucht nicht viel außer guten Laufschuhen. Es gibt keine Anfahrtzeiten wie zum Schwimmen, das ich sehr viel mehr mag, auch keine weiteren Kosten. Man kann einfach los laufen, unabhängig von Öffnungszeiten. Die Straßen, Parks und alle weiteren Laufstrecken stehen immer offen.
Für mich war Laufen aber auch immer ziemlich langweilig: Fokus nur auf’s Ziel, währenddessen kann ich einfach nicht gelöst nachdenken, Ablenkung von all den Schritten auf dem Weg gibt’s nur durch Musik. Ich kann gar nicht sagen, warum Schwimmen als Sport für mich besser funktioniert, das tut es einfach. Das, was ich am Laufen mag, ist die völlig lächerliche Illusion, vor all dem Wegrennen zu können, was gerade nervt, irgendwie alles hinter mir zu lassen. Und doch entspannt es mich nicht, ich blicke angestrengt auf’s Ziel. Aber es begeistert mich doch auch irgendwie, die Strecke zu schaffen, die Schritte zu besiegen und anzukommen. Eigentlich laufe ich nur, weil ich das Gefühl liebe, wenn ich angekommen bin, wo ich hin laufen wollte.
Warum trotz der Aversion des Laufens gegenüber dann doch eine Anmeldung zu einem Lauf? Weil ich diesen sportlichen Ehrgeiz habe, das unbedingt schaffen zu wollen, was ich mir vornehme, auch wenn mich das Laufen nervt. Es einfach durchzuziehen. Es ist viel mehr eine Herausforderung, als zum Beispiel an einem Schwimmwettbewerb teilzunehmen. Zudem habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass es dieses Runners High doch gibt und es nicht nur ein Urban Myth ist. Um heraus zu finden, ob da was dran ist, gilt es aber, mal länger durchzuhalten. Und ja, ich fände es schön, auch so ganz entspannt und locker und völlig losgelöst laufen zu können, statt immer mit dem angestrengten Fokus auf das Ziel. Ich probiere das also mal aus und berichte.
Und ein bisschen kann ich es immer noch nicht glauben, aber ich starte dann tatsächlich mit zwei Freundinnen (die ebenfalls nicht die Liebe zum Laufen erfunden haben) beim Women’s Run in Hamburg. Aber da wir uns ja treu bleiben müssen: Ihr findet uns als das Running sucks-Team. 😀