Bekenntnisse aus dem Motivationsloch
Dass Laufen eigentlich überhaupt nicht mein Sport ist, hatte ich ja bereits hier dargelegt. Die Beweggründe, weshalb ich mich trotzdem zur offiziellen Teilnahme an einem Lauf anmeldete, ebenfalls.
Dieser war am vergangenen Samstag noch genau eine Woche entfernt und ich im großen Tal der Laufunbegeisterung gefangen. Eigentlich ist es ja fast lächerlich, denn den inneren Schweinehund zu besiegen, das bedeutet für mich eigentlich nur, meine Laufklamotten anzuziehen. Sobald mein Outfit „Sport!“ schreit, laufe ich auch los. Gut, das machte nach wie vor keinen großen Spaß – genau deswegen war das Aufraffen ja auch so schwer. Nach wie vor war nur das Gefühl, am selbst gesetzten Ziel angekommen zu sein und es geschafft zu haben, großartig.
Das Laufen an sich: laaangweilig. Und genau aus diesem Grund überlegte ich, wie ich diese Langeweile überwinden und mich damit auch besser motivieren könnte – das musste doch irgendwie zu schaffen sein… Eine kurze Twitter-Befragung legte mir vor allem Musik nahe, wobei diese mich schon seit jeher beim Laufen begleitet. Ohne ist an keine drei Meter Strecke zu denken, aber es hilft nicht während der Laufzeit. Die Zombie, Run!-App (für iPhone/iPod und Android) wurde mir ebenfalls mehrfach empfohlen. Die Idee finde ich super und sobald das geliebte Smartphone aus der Reparatur zurück ist (das Ersatztelefon ist einfach zu langsam) wird die getestet. Den eigentlich denkbar einfachsten, aber wirkungsvollsten Tipp bekam ich aber von Ina: mit anderen zusammen laufen gehen.
Ich muss zugeben, ich habe da bisher nicht so wahnsinnig dran geglaubt, wobei Verabredungen zum Sport ja eigentlich immer recht hilfreich sind. Allerdings stellt sich hier natürlich die Tempofrage – und sofern der andere viel schneller ist, wäre das für mich schon ziemlich demotivierend. Dennoch: Die Idee, die Zeit nicht allein herum zu kriegen, gefiel natürlich. Die Idee, dass die Zeit dann umso schneller vergeht, umso mehr. Und sich mit Freunden zu unterhalten, während man quasi nebenbei noch Sport macht, ist doch eigentlich ideal. Ein weiterer Vorteil: Sofern man sich nebenbei unterhält, hält man sich quasi auch automatisch ganz gesund von Überlastung fern, weil man ja nur so schnell laufen kann, dass die Kondition auch noch Konversation hergibt. Und dass das Ganze nicht nur theoretisch eine gute Idee ist, sondern auch ganz wirklich, stellte ich gleich am Sonntag fest. Und dabei meinen persönlichen Laufzeitrekord mit 53 Minuten ein. Und. Es. Machte. Auch. Noch. Spaß!
Wer hätte gedacht, dass ich das jemals sagen würde? Einziges Problem: Wer zu flexiblen Zeiten oder häufiger laufen möchte, muss sich doch ab und an allein aufraffen. Auf eine kleine Motivationshilfe brachten mich hierbei die Iron Blogger: Wer pro Woche nicht mindestens ein Mal bloggt, der zahlt fünf Euro in die Kasse. Für mich persönlich richtete ich daher ein Iron Sporting-Sparschwein ein: Sofern ich nicht so oft pro Woche laufen gehe, wie ich es mir vornehme (drei Mal), zahle ich pro versäumtem Lauf 5 Euro ein. Über den Verwendungszweck grüble ich grad noch nach, das Geld zu spenden ist momentan meine Lieblingsidee. Und ja, für mich persönlich funktioniert das Prinzip auch, wenn es keine ganze Community drum herum gibt wie bei den Iron Bloggern (wobei ich mich über Mitstreiter selbstverständlich freue).
Am Ende muss wohl jeder selbst entscheiden, wie man die eigenen gesteckten Ziele am besten erreicht (ob es nun ums Bloggen oder um den Sport geht). Für mich persönlich ist so ein kleiner Zwang mit Konsequenzen durchaus hilfreich, um mich dann doch aufzuraffen. Und es zwingt mich ja niemand anders, sondern nur ich mich selbst – und das, weil ich mein Sportziel ja grundsätzlich auch selbst erreichen will (von den 10 Minuten vor dem wirklichen Aufraffen vielleicht mal abgesehen). Wer weitere Motivationshilfen oder Anti-Langeweile-Tipps für’s Laufen hat: Ich freu mich über Kommentare.
Ich lese Dich gern. Wieder mal ein schöner Text, und nun auch noch der erste, den ich kommentiere. Meine Motivation ist übrigens, die Zahl der verbrannten Kalorien in der runtastic-App größer werden lassen zu wollen.
Weißt Du eigentlich, welches Wort ich nie verwende, es sei denn, ich schreibe mal über Hunde? Laufzeit.
Liebe Grüße
Sascha
Großartig, ich lachte sehr (und werde dieses Wort nun ebenfalls vermeiden – bei Benutzung hab ich bestimmt sofort diese Assoziation im Kopf)! Großartig übrigens auch, dass du der erste Kommentator im neuen Blog bist – ich freu mich sehr. Und merci! 🙂
Was die Kalorien angeht: Finde, das hört sich auch nach einem gut nutzbaren Ansatz an. Werde ich mal testen!
Oh, welche Ehre, der Erste zu sein.
Du bist in meiner Blogroll, hoffentlich findet Dich da der eine oder andere.
Welche Ehre, in deiner Blogroll zu sein! Merci, darüber freu ich mich wirklich sehr. 🙂
(Kann aus unerfindlichen Gründen grad nicht direkt auf deinen Kommentar antworten.)
Oft geht es mir genauso morgen mich zu überwinden. Aber wenn man wieder Zuhause ist vom joggen fühlt man sich Super wohl.
Kleine Hilfen sind unbedingt notwendig, sonst hält man nicht durch. Hast gut beschrieben warum dies so ist…..
Laufen ist eine tolle Sache wenn man es macht. Kann ich jeden nur empfehlen.
Habe da auch mal einen kleinen Artikel dazu geschrieben:
http://ruedigerschmiedt.de/jeder-braucht-motivation-auch-sie/
Toller Artikel weiter so!
Gruss Rüdiger Schmiedt
Pingback: Run baby run | rassambla