Manchmal glaube ich es immer noch nicht, dass ich das mit der großen Reise gerade wirklich mache und endlich mit Zeit an einigen der Orte verweile, die ich schon so lange mal sehen wollte. Dennoch, einen winzigkleinen „Fehler“ gibt es natürlich: Das Dortmunder Stadion ließ sich irgendwie nicht mit auf Reisen nehmen. (Bevor das jetzt jemand falsch versteht: Ich bin natürlich unfassbar dankbar dafür, reisen zu können und gerade so unzählige wundertolle Dinge zu erleben. Aber ein bisschen Vermissen ist manchmal ja auch ganz schön, ne.)
Was also dann? Klar, dass Spieltage auch international Trikottage sind und der BVB auch auf Reisen immer mit dabei ist. Trikot und Tuch sind umso mehr lieb gewonnene Einrichtungsgegenstände für meine Zimmer wo.auch.immer und das allerbeste Mitbringsel nach Straßburg war eine Dose voller Adrenalin, die mir der liebe Julian in Frankreich während der gemeinsamen Stadterkundung überreichte.
Als die Sehnsucht nach dem wunderschönsten Stadion überhaupt mal gar zu akut wurde, versuchte ich im Museum für moderne Kunst das mit der gelben Wand. War natürlich nicht das selbe, wenig überraschend. Andererseits ist es bei all dem Fernweh ja auch schön zu wissen, auf was man sich neben den lieben Menschen nach der Heimkehr so freuen kann.
Natürlich versuche ich, wann immer es möglich ist, Spiele zu sehen oder sie zumindest verfolgen zu können. Großen Dank an McDonald’s weltweit an dieser Stelle für WiFi für den Ticker. Sofern es gelingt, Begegnungen live zu sehen, ist das immer wie ein Stückchen Heimat, das da gerade mitreist. Unvergesslich der Moment in der letzten Woche, als ich in meinem Zimmer in der Türkei den Fernseher anschaltete und eigentlich nur sehen wollte, ob ich via ZDF später eine Zusammenfassung des Pokalspiels sehen könnte. Und dann mit großen Augen feststellte, dass der einzige empfangbare Sportkanal aus der wenig umfangreichen Senderliste gerade wirklich live das Spiel gegen 1860 München zeigte. Live! Das kam nicht mal in den Öffentlich-Rechtlichen! LIEBE, ECHTE LIEBE! Und umso mehr Liebe für jede extra-liebevolle (kam mir zumindest so vor) Erwähnung von Sahin, der stets als einziger beim Vornamen genannt wurde.
Natürlich ist es trotzdem etwas anderes, allein zu gucken, vor sich hin zu jubeln und zu fluchen. Aber besser, viel besser natürlich, als keine schwarz-gelben 90 Minuten voller Fußballwunderbarkeiten zu sehen. Und das mit den Kommentatoren war irgendwie auch ganz angenehm: Ich verstand sie zwar nicht, musste dadurch aber auch keine irrsinnigen Statistiken und alles, was einen dabei halt sonst manchmal (=immer) so aufregt, ertragen. Die Emotionen kamen trotzdem voll durch – ein optimales Konzept. 😉
Bisher hat es sich leider noch nicht ergeben, dass ich einen anderen BVB-Fan an einem meiner bereisten Ziele traf oder gar mit anderen BVB-Fans in einer Sportsbar eines unserer Spiele sehen konnte. Sofern sich sowas noch ergibt, werde ich natürlich berichten. Und ansonsten gilt: Liebes Reisen, ich bin absolut verknallt in dich. Aber im Dezember, da muss schnellstmöglich eine Destination Dortmund, Westfalenstadion heißen.
Hach. 🙂