Zweifelsohne ist Straßburg eine Stadt, in der sich ein längerer Aufenthalt lohnt. Wer aber nur ein Wochenende oder gar einen einzelnen Tag dort verbringt, kann trotzdem die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte in einem einzigen (zwar etwas umfangreicheren, aber dennoch entspannt schaffbaren) Spaziergang unterbringen.
Vermutlich zieht es die meisten Besucher der Stadt ziemlich schnell zum romanischen und gotischen Straßburger Münster, auch und vermutlich besser bekannt als Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg und eines der Wahrzeichen die Stadt. Nicht nur die beeindruckende Fassade, natürlich auch das Innere ist eine Besichtigung wert. Wer Interesse an der Astronomischen Uhr hat, für den empfiehlt es sich zudem, den Besuch auf 12:30 Uhr zu legen.
Direkt neben der Kathedrale befindet sich das reichlich verzierte Fachwerkhaus La Maison Kammerzell, das auch als schönstes Haus von Straßburg bezeichnet wird. Nur wenige Schritte daneben wartet das Touristikbüro, das durchaus den ersten Besuch verbuchen darf: Für nur einen Euro bekommt man nicht nur eine übersichtliche Karte Straßburgs, sondern gleichzeitig auch einen Plan mit Empfehlungen und Hintergrundinformationen zum großen Spaziergang entlang der wichtigsten Plätze der Stadt. Wer sich vor Betreten des Büros schon umgesehen hat, hat quasi dann auch gleich schon die ersten beiden Stationen absolviert.
Der Spaziergang führt im Anschluss gleich am nächsten beeindruckenden Gebäude vorbei, dem Rohanschloss, und passiert das Elsässische Museum. Um die Route etwas individueller zu planen, legten wir noch einen Zwischenstopp am Hôpital Civil ein, das nicht nur ein riesiges Gelände beansprucht, sondern auch mehrere historische Gebäude beinhaltet – beispielsweise eine mittelalterliche Turmpforte.
Ins malerische Viertel „La Petite France“ hätte es mich danach auch ohne die vorgegebene Spaziergangsroute geführt: Zu sehr wurde mir allseitig von den Fachwerkhäusern vorgeschwärmt, die großteils im 16./17. Jahrhundert entstanden sind. Auf dem Weg zum nächsten (und etwas verwirrenden Wahrzeichen) fand sich dann zusätzlich noch ein sehenswerter Zwischenstopp, der nicht im Plan erwähnt wurde: Ein zauberhaftes Häuschen mitten im Kanal mit Wasser zu beiden Seiten.
Nun aber zum verwirrenden Bauwerk, den gedeckten Brücken. Die sind ein weiteres Wahrzeichen und insofern verwirrend, als dass da mittlerweile gar nichts mehr gedeckt ist. Die früheren Holzbrücken mit Ziegeldächern wurden irgendwann nämlich einfach durch steinerne Exemplare ersetzt – kein Wunder also, dass wir erst einmal das gegenüberliegende Gebäude, das Vauban-Wehr, für die gedeckten Brücken hielten. Das Missverständnis klärte sich immerhin recht schnell auf. 😉
Auf dem Rückweg legten wir noch ein paar zusätzliche Stationen ein – nicht, weil der vorgeschlagene Plan nicht gefiel, im Gegenteil. Sondern nur, weil es die Zeit einfach zuließ. So lagen am Ende noch das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, der Hauptbahnhof und ein paar nett aussehende Gassen auf unserem Weg. Aber eigentlich ist das ja auch immer eine gute Idee: Einen groben (oder halt detaillierteren) Plan haben, aber Raum für Ergänzungen, Abweichungen, eigenes spontanes Stadt-Erleben lassen. Egal, in welcher Stadt.
Was auf dieser Route keine Berücksichtigung fand, aber definitiv einen Besuch wert ist und sich locker auch im gleichen Tag unterbringen lässt, sind die europäischen Institutionen. Bei schönem Wetter kann man davor oder danach auch am Kanal ein wenig die Sonne genießen. Wer mit der Straßenbahn anschließend in die Stadt zurück fährt, sollte am Place de la République aussteigen und sich erst das ägyptische Haus und danach die tollen Bauten wie beispielsweise den Palais du Rhin und das Straßburger Nationaltheater ansehen (Besonders beeindruckend sind die natürlich abends, wenn sie angestrahlt werden.)
Wirklich eine schöne Stadt. Besonders schön, dass ich sie mit dir entdecken durfte. Gute Reise weiterhin!
Das stimmt. Es war mir ein Fest, Straßburg mit dir zusammen zu erkunden! Danke für die lieben Wünsche, ich hoffe, wir sehen uns nach meiner Rückkehr baldigst wieder! 🙂
Wir können uns ja vornehmen, nächstes Jahr eine andere Stadt gemeinsam zu entdecken.
Das wäre toll, eine hervorragende Idee! 🙂
Ich schlage jetzt mal Brüssel vor, da gibt es nämlich ein Comic-Museum! 🙂