2013. A lot of lessons.

Der letzte Tag des Jahres ist angebrochen, 2013 ist offiziell angezählt. In nicht einmal mehr zehn Stunden gehört das Jahr der Vergangenheit an und wir starten in ein neues. Und auch, wenn sich mit der neuen Zahl im Kalender grundsätzlich nichts ändert, mag ich diesen symbolischen Neustart doch immer sehr.

2013 war ein Jahr, in dem unfassbar viel passiert ist, das mich gefordert und herausgefordert hat, das schwer war und leicht, das furchteinflößende und fantastische Momente in manchmal atemberaubendem Tempo aneinander reihte. Ich habe Hamburg verlassen und ich habe mir endlich meinen langjährigen Traum vom großen Reisen erfüllt. Ich habe Taifune und Erdbeben erlebt, kurioseste Eissorten probiert, die schönsten Strände überhaupt gesehen, wundervolle und inspirierende Menschen kennen gelernt und eine Menge über mich, über meine Wünsche, Ziele und Träume gelernt. Es war so viel los, dass ein Jahresrückblick wie in den Vorjahren das Ausmaß eines mehrteiligen Romans annehmen müsste, um dem gerecht zu werden.

Deswegen wird dieser Jahresrückblick ein etwas anderer, ich widme mich nämlich stattdessen den Dingen, die mir 2013 bewusst geworden sind, die ich gelernt habe. Und da gab es durchaus einiges – aber Dinge zu lernen bleibt ja auch immer wichtig. Wer nichts mehr lernt, bewegt sich nicht mehr. Und in diesem Jahr bewegte sich doch ziemlich viel. Vieles in der Liste mag selbstverständlich erscheinen, aber genau diese Dinge fallen ja oft am schwersten.

1. Nicht mehr ohne Sport
2013 entdeckte ich das Laufen für mich, nach unzähligen Versuchen zuvor fing ich auf einmal an, es zu mögen. Unerwarteterweise, denn eigentlich wollte ich mir ursprünglich ja nur selbst beweisen, dass ich einen offiziellen Lauf schaffe, wenn ich das will. Nach dem Womans Run blieb das Laufen ein steter Teil meiner Woche und ein wertvoller Ausgleich. Auch, wenn es nicht immer leicht fällt, sondern manchmal umso schwerer. Es lohnt sich aber: Für viel Inspiration, kreative und gute Gedanken und vor allem das gute Gefühl am Ziel.

2. Lesen, viel mehr lesen.
Gute Bücher lesen, beispielsweise Das große Los. Und endlich mal nicht nur Listen mit den Büchern, die mir unterkommen und die ich unbedingt noch lesen möchte, anlegen, sondern sie auch pflegen.

3. Schreiben, viel mehr schreiben.
Die Iron Blogger waren genau der Anreiz, den ich irgendwie dann doch noch brauchte, um endlich regelmäßiger zu bloggen. Um mir Zeit zu nehmen zum Schreiben, auch nur für mich selbst. Um so meine Gedanken zu ordnen, denn schreibend funktionierte das für mich schon immer am besten. Siehe da: Immerhin haben es auch 70 Artikel ins Blog geschafft. Auf dass es 2014 noch mehr werden!

4. Weniger Klamotten, bewussteres Kaufen.
Vor der Reise habe ich meinen Kleiderschrank sehr bewusst durch- und eine Menge aussortiert. Ich war schockiert, wie viele Kleidungsstücke sich darin fanden, die ich seltenst trage und wie viele ich schon völlig vergessen hatte. Das meiste habe ich mittlerweile verkauft, zugekauft wird nur noch sehr bewusst und vor allem mit mehr Qualität. Und dabei kann man trotzdem sparen – und dieses Geld investiere ich wiederum lieber in Reisen.

5. Selber kochen.
Ich war nie eine große Köchin, aber in Australien entdeckte ich das Kochen für mich. Auf einmal, nach etwa zehn Jahren. Ich selbst war wohl am meisten überrascht, aber plötzlich macht es nicht nur Spaß, sondern ich wurde kulinarisch auch noch kreativ (und es funktioniert!). Danke an dieser Stelle auch an Nigella Lawson, deren Kochsendung Nigellissima ich immer in Sydney sah und die vielleicht ein bisschen Mitauslöser war.

6. Manchmal muss man gehen. Loslassen.
Ja, Hamburg, ich meine dich. Zu Besuch komme ich natürlich trotzdem immer gern. 😉

7. Meiner Intuition vertrauen, auf mein Bauchgefühl hören.
Dass meine Intuition in wichtigen Fragen eigentlich immer ziemlich richtig liegt, das weiß ich eigentlich schon länger. Auf diese innere Stimme mehr zu hören, das habe ich so richtig aber dann doch erst in diesem Jahr gelernt.

8. Unsicherheit aushalten
Ich plane gern und mag das Gefühl der Sicherheit, aber vor allem bei der Reise ließ ich bewusst auch einiges offen. Unsicherheit auszuhalten war für mich wohl die größte Herausforderung des Jahres, aber auch eine der wichtigsten Lektionen.

9. Nicht (zu oft) mit anderen vergleichen. Lernen, sich weniger Gedanken darum zu machen, was andere denken.
Klingt einfacher, als es ist, aber es ist wichtig. Einiges ist überhaupt nicht vergleichbar, viele Vergleiche helfen nicht, im Gegenteil. Es ist auch nicht möglich, dass einen jeder immer super findet und das ist eigentlich auch nicht wünschenswert. Es geht darum, sich nicht zu verstellen, den eigenen Weg zu finden und zu lernen, über manches drüber zu stehen. It’s your life, live your life. Natürlich geht es nicht darum, gedankenlos oder gar rücksichtslos zu sein oder berechtigte Einwände von lieben Menschen, die einem nahe stehen, zu ignorieren. Es geht eher um die alltäglichen Gedanken um (vermeintliche) Außenwirkungen, Interpretationen, die man oft nicht einmal wirklich beeinflussen kann und die Zweifel am Vertrauen in den eigenen Weg säen.

10. Reisen, reisen, reisen.
Nirgends lernt man mehr, über die Welt und über sich selbst.

11. Take some time to take some time off.
Während des Reisens war mein Smartphone tagsüber meist im Flugmodus, vor allem in Japan und Australien. Ohne mobile Datenverbindung und aufgrund der Zeitverzögerung passierte in den diversen Timelines sowieso nicht allzu viel und stattdessen nutzte ich die Stunden, um mit offenen Augen die Welt und nicht mein Display anzusehen. Ich liebe das Internet, nach wie vor, aber immer öfter versetze ich auch nach meiner Rückkehr mein Smartphone in den Flugmodus, um bewusster Zeit zu nutzen. Mails werden zudem nicht mehr ständig via Pushbenachrichtigung angezeigt, sondern nur noch über manuellen Abruf. Eine kleine Veränderung, aber eine sehr gute.

12. IMMER Zettel und Stift mitnehmen.
It’s happening a lot out there. Und auch, wenn ich meistens mein Smartphone griffbereit habe – manchmal notiere und skizziere ich Dinge dann doch gern noch ganz analog. Zum Beispiel die Reiseerinnerungen dieses Jahres oder auch Ideen, die mir einfach in den Sinn kommen und die ich dann in freien Minuten ganz ohne digitale Begleitung weiterspinne.

Happiness