Neues Jahr, neue Entdeckungen: Qloo.

QlooIch bin ja großer Fan davon, immer mal wieder neue Dinge auszuprobieren – egal, ob es dabei um Musik, Filme, Bars, Sportarten oder Reiseziele geht. Ich liebe es, mich von Neuem inspirieren zu lassen, neue Themen für mich zu entdecken und immer wieder auch bewusst Routine zu vermeiden. Statt in die Lieblingsbar gehe ich spontan in das unscheinbare neue Restaurant um die Ecke, stöbere in anderen als den gewohnten Ecken im Buchladen oder stöbere online nach neuen Styles, Ideen, Gedanken. Am liebsten mag ich natürlich Empfehlungen von Freunden, aber die sind natürlich leider nicht immer in unmittelbarer Nähe. Hilfreicherweise stolperte ich bei TechCrunch vor Kurzem über die App Qloo, die sich seither auf meinem Smartphone befindet. Qloo lockt mit dem Slogan „Qloo. Do something new.“ und präsentiert sich als „Inspiration Engine“, um viele neue tolle Dinge mit Favoritenpotenzial zu entdecken. Diese verbergen sich in insgesamt acht Kategorien: Musik, Filme, TV-Shows, Restaurants, Bars, Mode, Bücher und Reiseziele.

Natürlich sind Empfehlungstools dieser Art grundsätzlich nicht neu: Auch Goodreads macht mir Lesevorschläge anhand meiner bisherigen gelesenen und bewerteten Bücher, Soundwave tut selbiges für Musik, und und und. Der Unterschied: Qloo zieht die Favoriten nicht nur aus einer einzigen, sondern aus allen acht Kategorien heran, um mir Empfehlungen zu machen. Diese Idee gefällt mir persönlich sehr gut. Auch acht Kategorien können einen Menschen zwar natürlich nicht abbilden, aber das Gesamtbild wird umfassender – und damit sollten auch die Empfehlungen noch besser werden. Selbst, wenn man die Datenbank nicht direkt mit tausenden Favoriten füllt.

Qloo_Give Qloos_FavoritenBei Qloo gibt es genau da nämlich auch Einschränkungen: Pro Kategorie und Subkategorie (von diesen gibt es allerdings einige) lassen sich über den Give Qloos-Button maximal fünf Favoriten festlegen. Um nun einen Vorschlag z.B. für ein neues Buch zu erhalten, kann ich außerdem auch angeben, ob alle Kategorien zum Matching herangezogen oder ob einige ausgeschlossen werden sollen. Insgesamt erscheint mir die Datenbank anhand meiner Tests als sehr breit, lediglich bei deutschen Buchtiteln gab es größere Probleme. Findet man allerdings etwas nicht, kann man den Eintrag auch neu hinzufügen und entsprechend ein Bild zuordnen.

Unter Get Qloos zeigt die App dann Empfehlungen in den jeweiligen Kategorien und auch in den entsprechenden Subkategorien (beispielsweise allgemeine Vorschläge für Bücher oder auch Novellen, Biographien, Fun Reads…) an. In den Reiseinspirationen lassen sich neben Fernreisen unter diversem anderem auch Wochenendtrips oder Besuche in Museen planen.

Qloo_gefällt mirFindet man in den Vorschlägen Bücher/Reiseziele/ Restaurants/…, die man bereits kennt, lassen sich diese per Swipe mit „mag ich“ oder „mag ich nicht“ markieren, wodurch die App wiederum mehr lernt und noch bessere weitere Empfehlungen machen kann. Entdeckt man beispielsweise ein Buch, das bereits zu den eigenen Favoriten zählt, kann man es einfach per Button in die eigenen Qloos übernehmen. Entdeckt man eines, das man schon immer gern lesen wollte, kann man es per Bookmark auf einer Merkliste neben dem Profil speichern.

Möchte man mehr über den jeweiligen Vorschlag erfahren, lassen sich mit einem Tipp weitere Informationen anzeigen. Im Fall von Büchern sind es Buchzusammenfassungen, ISBN-Nummern, die Zahl der Seiten, das Veröffentlichungsdatum und ein Link zu Amazon, bei Musik warten Bandinfos, Labels, Genres und Hörproben, bei Filmen Produzenten, Ratings, Spieldauern, Trailer, Wikipedia-Einträge, Netflix- und Amazon-Links und und und. Zudem kann man immer auch Korrekturen vorschlagen. Ziemlich umfassend und ganz schön gut also.

Sofern ich das anhand eines Nachmittags ausführlicherer Beschäftigung beurteilen kann, sind die Ergebnisse oft auch erstaunlich treffend. Ich fand einige meiner Lieblingsfilme in den Vorschlägen, die ich natürlich direkt in meine Qloos überführte. Überrascht war ich, als Qloo mir eine Band vorschlug, die ich letzte Woche zum ersten Mal gehört hatte, direkt mochte und vermutlich ohne Qloo leider direkt wieder vergessen hätte. Ebenfalls fantastisch: Nordstrom, wo ich vor einigen Tagen noch eine Kette bestellen wollte, war einer meiner ersten Vorschläge in der Kategorie Fashion. Keine Frage, Qloo macht sich direkt sehr beliebt.

Einzige Einschränkung bisher: Bars und Restaurants lassen sich zwar grundsätzlich nach Best Match und Distance filtern, bisher werden aber nur Ergebnisse für New York, Los Angeles, San Francisco, London und Chicago angezeigt. Wer Reisen dorthin plant, bekommt sicher auf jeden Fall wertvolle Tipps. Für mich persönlich sind diese beiden Kategorien weniger entscheidend (zumal es da ja auch genug lokale Entscheidungshilfen gibt), ich liebe vor allem die Buch-, Fashion- und Serienvorschläge.

Neben den persönlichen Empfehlungen kann man auch Personen folgen und deren kürzliche Aktivitäten in einer Timeline nachlesen, ähnlich wie bei Pinterest beispielsweise. Über die Suche kann man Nutzer nach Namen oder Qloo-ID (also dem Nickname) finden. Die App ermöglicht es zudem, besonders ähnliche Nutzer („Tastebuds“) anzeigen zu lassen, inklusive der gemeinsamen Qloos. Ein nettes ergänzendes Feature, mehr für mich persönlich aber nicht.

Mein Fazit: Eine schöne Idee, eine schöne App, eine schöne Umsetzung. Viel Inspiration, viele tolle Fundstücke, viel Grund zur Freude. Bisher liefert die App ziemlich gute Ergebnisse, macht Spaß und vor allem viel Lust darauf, neue Dinge auszuprobieren. Was ich mir persönlich noch wünschen würde, ist eine Funktion für Datenimport (beispielsweise von last.fm oder ähnlichen Plattformen – auch wenn das vermutlich schwierig werden könnte) sowie eine Option zum Datenexport (z.B. für Buch-Wunschlisten). Ist aber halb so wild, die App besticht auch so und behält definitiv ihren Platz auf meinem Smartphone.

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Gegründet wurde Qloo 2012, Aufsehen erregten vor allem Fundings im letzten Jahr. Seit Oktober 2013 ist die App im App-Store verfügbar, eine Android-Version soll demnächst veröffentlicht werden. Qloo kann auch als Web-Anwendung genutzt werden.