Mehr als ein halbes Jahr bin ich nun schon in der schönsten Stadt am Rhein und noch immer bin ich überrascht, wie leicht Köln es mir machte, mich in atemberaubender Geschwindigkeit hier zuhause zu fühlen. Schon nach einer Woche hatte ich beim Überbrücken der Hohenzollernbrücke Heimweh und war da noch nicht einmal aus der Stadt heraus. Mein Herz hüpft, wenn ich nach einigen Tagen oder nach einem Urlaub wieder den Dom sehe und kurz danach in Zollstock stehe. Köln machte mir das Einleben, das Zuhausefühlen, das Ankommen so leicht, dass ich es manchmal fast beängstigend fand und finde – vor allem ist es aber wunderbar.
Einerseits fühlt es sich an, als sei mein Umzug erst eine Woche her, so schnell ist die Zeit vergangen – und andererseits kommt es mir immer wieder vor, als würde ich schon seit Jahren hier wohnen. Man mag das als Beweis für die Relativität der Zeit sehen, für mich ist es der Beweis, dass Köln genau die richtige Entscheidung war. Eine, die ich bisher nicht eine Sekunde bereut habe.
Köln, du bist eine fantastische Stadt. Du magst nicht die schönste von allen sein, du bist nicht so atemberaubend-prächtig und auf-den-ersten-Blick-strahlend wie es andere Städte sein mögen, du wirfst einem deine Schönheit nicht direkt und ohne Umschweife ins Blickfeld – aber die Atmosphäre, die Menschen, das Leben hier machen dich wundervoll. Liebes Köln, ich danke dir für umwerfende letzte sechs Monate (eine kleine Zusammenfassung ohne Anspruch auf Vollständigkeit siehe unten) und freue mich auf unzählige weitere mit dir!
Gesehen: Zollstock (= <3), Altstadt, Neustadt, Südstadt, die Ringe, Belgisches Viertel, Nippes, Weiden, Braunsfeld, Ehrenfeld, Kalk, Deutz, Poll, letzte Woche endlich das Südstadion.
Entdeckt: die Kölner Seilbahn und den anschließenden Park auf der anderen Rheinseite, die BVB-Kneipe in Ehrenfeld, einen goldkind-Laden in der Nähe des Büros, ein Rewe mit Ginger Beer im Angebot, das Sydney Opera House im Schaufenster des LEGO Store an meinem ersten Tag hier und einen 1. FC Köln-Sticker an einem Laternenmast in Sydney beim Durchsehen meiner Australienbilder (Schicksal!)
Vom ersten Augenblick an geliebt: die Atmosphäre der Stadt, die Menschen hier, Köln-Zollstock (Name und Viertel und Wohnung), die Rheinpromenade bei Nacht, Kölner Frohsinn und Offenheit, den Kölschen Karneval
Getroffen: fantastische Menschen, alte und neue Freunde, grandiose Kollegen, eine tolle tkss-Runde
Gegessen: so oft M4 bei Black Karate, dass es für einen eigenen Spitznamen reichte, Mohn- und Apfel-Walnuss-Karamell-Eis in der Eis Bar Schmitz, die beste Pizza bei 485°, Oma Kleinmann’s Schnitzel, Burger bei Zimmermann’s, Nagoya Sushi, Vietnamese Cuisine bei LU, am Burrito Truck und bei Bay Area Burrito, zu viele Käse-Spätzle in diversen Brauhäusern
Getrunken: Kölsch (Überraschung!), Ginger Beer
Gelacht: sehr, sehr oft. Mit Freunden, mit Kollegen, mit Menschen, die ich vorher gar nicht kannte. Zum Beispiel, weil die KVB schrieb, man solle bei Überfüllung der ankommenden Bahn aufgrund der Kölner Lichter auf die nächste warten – und erstmal in Ruhe ein Bierchen trinken (<3).
Gefreut: über viele Wiedersehen, tollste Kollegen, das so schnelle Auffinden einer so tollen Wohnung, den Kölner Aufstieg, das BVB-Training morgens in Köln vor dem Spiel in Leverkusen, die deutlich geringere Distanz bis zum schönsten Stadion der Welt
Gekauft: Karnevalskostüm, Ginger Beer, ein Kissen mit der Aufschrift „Lieblingsplatz“
Gelernt: Blazer tragen hilft bei Wohnungsbesichtigungen. Kölner steigen im öffentlichen Nahverkehr ungern um. Cascada ist nicht Kasalla. Bei guten Pizzadiensten gibt es noch ein bisschen Luft nach oben. Köln zeigt etwa an jedem zweiten Abend die wunderschönsten Sonnenuntergänge (sowas habe ich in der Häufigkeit zuvor noch nie gesehen). Ich habe Büdchen vermisst, das letzte abendliche Büdchen-Bier ist grandios. Orientierungsmäßig liegt man mit „irgendwas mit -gürtel am Ende“ immer richtig.
Gehört: Helene Fischer mit „Atemlos“ direkt nach ACDCs „Thunderstruck“ (Karneval it is und ja, es war grandios). Ansonsten: viel The National, viel Mark Wilkinson, sehr oft Medina mit „Forever“
Gefühlt: mich glücklich.glücklich.glücklich ziemlich genau vom ersten Tag an (kein Wunder, dass die erste mir bekannte Happy-Adaption aus Köln kam ;))
SO SCHÖN <3
UND SO WAHR! Kölle, ich liebe dich!
Nach 33 Jahren Köln kann ich einerseits das alles zwar bestätigen, aber andererseits habe ich mich an vielem auch übersehen und frage ich mich oft, ob ich überhaupt noch einen klaren, unverfälschten Blick auf diese Stadt habe. Umso mehr freue ich mich diese Worte von einem frischen Imi zu lesen. 😉