Back on track – Woche 3

Nachdem ich in der letzten Woche dem Minimalziel von einem Lauf erst auf den letzten Drücker gerecht wurde, startete ich diese Woche gleich zu Beginn durch, denn, Trommelwirbel: Die lange vermisste Laufmotivation ist zurück! Bei mir äußert sie sich nach einem angenehmen Lauf dadurch, dass direkt die Vorfreude auf den nächsten steigt – und damit auch der Wunsch, schnellstmöglich wieder die Laufschuhe zu schnüren. Ich erinnere mich daran, dass dieses Gefühl mich zum ersten Mal nach dem Women’s Run weitertrug, danach aber erst Wochen bzw. Monate später regelmäßig einkehrte. Interessant, dass es sich nun so schnell – direkt nach dem zweiten Lauf am vergangenen Sonntag – wieder einstellte (und sich zumindest nach aktuellem Stand so anfühlt, als ob es bleibt).

Und so startete ich am Montagabend, dieses Mal auch in eine etwas größere Runde (jaja, immer noch niedliche 6km). Was neu ist: meine Entspannung dabei. Ich (!) war ganz entspannt. Ohne Stress. Wirklich. Ja, ich. Tatsächlich konnte ich das Laufen genießen, in moderatem Tempo, ohne wie sonst stetig auf die Zeit zu schielen (schneller!), die Kilometer (mehr!), auf der ewigen Jagd nach einer besseren Zeit als beim letzten Mal (jedes Mal!). Natürlich ist der Ehrgeiz immer noch da, langfristig die Geschwindigkeit auf frühere Werte zu bringen, aber zumindest im Moment steht noch mehr die Freude darüber, endlich überhaupt wieder angefangen zu haben, im Vordergrund. (Ich bin gespannt, wie lange das anhält.)

Wenn schon die Zeitziele zumindest aktuell nicht so sehr im Vordergrund stehen, müssen andere her (war ja klar, mit irgendetwas muss ich meine sonstige Entspannung ja ausgleichen): Der Anspruch einer höheren Frequenz war geweckt – und so fand ich mich am Donnerstag erneut auf einer abendlichen Runde. Bedingt durch etwas spätere Ankunft zuhause fand diese dann durch die Dunkelheit nicht mehr im Park statt, sondern entlang der Straße, aber das hat mich eigentlich noch nie gestört.

Auch der Donnerstagslauf war sehr entspannt und erzeugte fast schon ein Gefühl der Routine, das sich wiederum auch ganz schön gut anfühlte – auch wenn es wohl in Woche 3 noch verfrüht ist, von Routine zu sprechen. Natürlich macht es auch die Tatsache einfacher, dass es abends schon wieder etwas länger hell ist, weil sich so zeitlich viel mehr Optionen auch unter der Woche bieten – und ich die sogar umso lieber nutze, weil Laufen für mich ein grandioser Ausgleich nach einem Arbeitstag ist.

Leider konnten am Ende auch zwei Läufe nicht völlig verhindern, dass sich Kopfschmerzen in die Woche schlichen, aber immerhin verliefen sie deutlich sachter als sonst und allein sowas ist ja schon Grund genug, weiter zu machen. Aber auch so ist die Motivation geweckt und zumindest nach aktuellem Stand auch der Spaß zurück… Kann so weitergehen (äh, laufen), auch in Woche 4!

Back on track – Woche 2

Nachdem ich in der letzten Woche möglicherweise leicht übermotiviert in den ersten Lauf des Jahres startete, folgte zu Beginn dieser Woche ein mehr als amtlicher Muskelkater. Der erinnerte mich aber weniger schmerzhaft an den sportlichen Sonntag, sondern vielmehr daran, wie sehr auch das ein spürbares Zeichen für die zuletzt vermisste Lauf-Regelmäßigkeit ist. Umso mehr ein Grund, am ersten Etappenziel „1 Lauf pro Woche“ festzuhalten. Und das kann so schwer doch nicht sein, oder?

Back on track_CologneSchnelles Vorspulen, früher Sonntagabend, die Woche ist fast schon wieder vorbei. Noch ohne Lauf. Aber: Es fällt mir nicht mal ansatzweise so schwer wie befürchtet, doch noch die Sportklamotten anzuziehen, ruckzuck bin ich unterwegs. Vielleicht, weil ich exakt dieses Wetter an der Schwelle zwischen Winter und Frühling zum Laufen so mag: Es ist kühl, aber nicht irrsinnig kalt, eher sehr angenehm, sobald sich der Körper durch die Bewegung aufheizt. Der Park ist fast leer, nur vereinzelt sind andere Läufer und Menschen mit Hunden unterwegs. Wie konnte ich eigentlich so lang vergessen, wie gut sich das Laufen doch anfühlt? Ich schaffe es sogar, mir selbst relativ wenig Stress zu machen: Die Zeit- und Kilometeransage ist ausgeschaltet, die Playlist spielt mir Gute-Laune-Musik in die Ohren und ich spiele wie immer beim Laufen ein bisschen Gedankenkino mit verschiedenen Ideen, die in meinem Kopf kreisen.

Back on track_runningDa ich dann doch aus der letzten Woche lernte (und ja, auch weil die Dämmerung noch immer zu früh einsetzt), lasse ich es auch distanztechnisch ruhiger angehen. Knapp 5km, mehr als eine Minute pro Kilometer schneller als in der letzten Woche (da freut sich das innere Ehrgeiztier dann doch direkt sehr), angenehm erschöpft und sehr zufrieden. Aktuell befürchte ich lediglich, dass dieser Wiedereinstieg fast zu einfach ist – aber umso mehr bin ich gespannt auf Woche drei!

Im Nieselregen.

Ich gebe es zu: Ich habe meine Laufroutine verloren. Nachdem ich vor einiger Zeit wirklich regelmäßig die Laufschuhe schnürte, sind die Runtastic-Einträge in den letzten beiden Jahren nur viel zu vereinzelt zu finden. Ich tue mich schwer damit (auch wenn ich es immer wieder versuchte), die Regelmäßigkeit erneut herzustellen, weil Wochen immer wieder schwer zu planen sind, weil ich gern zu spontan bin und weil es natürlich weniger Spaß macht, wenn die Zeiten auf einmal wieder frustrieren. Und ich bin ein Ehrgeiztier: Ich will nicht nur laufen, am liebsten hätte ich jedes Mal eine neue persönliche Bestzeit, obgleich ich weiß, wie absurd das ist und dass es einfach nur entspannen könnte. Natürlich will ich in der Folge eigentlich wieder umso mehr häufiger losrennen, andererseits sind da dann auch wieder tausend andere Dinge, die so dringend noch zu tun sind, und zu oft beschloss ich, mich jetzt nicht auch noch mit Sport zu stressen. So läuft (haha) es nicht.

Nachdem bei vielen Menschen die Vorsätze langsam wieder in der Welt der Konjunktive verschwinden, möchte ich wirklich endlich wieder mit dem Laufen beginnen – auch mit kleineren Zielen (grml). Es ist eigentlich verrückt, dass man dennoch immer wieder erst einen Warnschuss braucht, bevor man sich dann tatsächlich aufrafft. Und am Ende ist regelmäßiger Sport einfach eine Frage der Prioritäten: Wenn man es nie schafft, dann weil man anderen Dingen Vorrang einräumt. Manchmal vielleicht zu Recht oder aus Notwendigkeit, oft aber auch aus Bequemlichkeit und mitunter aus erwähntem falschem Ehrgeiz („Wenn, dann gleich drei Mal die Woche“).

Keine Frage, es bedarf auch Konsequenz, es wirklich im Alltag zu verankern – und Sport ist ein hinterhältiges kleines Ding, das gnadenlos bestraft und einen allein durch eine Woche Erkältung gefühlte satte drei Wochen zurückwirft.

Mein Wake-Up-Call war in der letzten Woche ein Gespräch über Kopfschmerzen – über Auslöser, Intensität und vor allem über den beachtlichen Fakt, dass regelmäßiges Laufen Frequenz und Stärke senken kann. Neben allen anderen gesundheitlichen Effekten also Grund genug, wieder loszulegen, denn Kopfschmerzen sind wirklich generell verzichtbar (wenn auch leider ja gar nicht so unverbreitet bei Bürojobs, zu wenig Zeit an der frischen Luft und allem, was damit einhergeht).

Also habe ich gestern endlich mal wieder die Laufschuhe geschnürt – und das direkt unter erschwerten Bedingungen: Kälte, Wind, horizontaler Nieselregen. Wobei ich zugeben muss: Ich mag Nieselregen zum Laufen (sonst gar nicht), mir gefällt die erfrischende Kühle im Gesicht. Da sich der Park in diesen Konditionen in eine Matschwüste verwandelt, musste auch direkt eine neue Laufstrecke her: Warum nicht zum Rhein? Und zack, hatte sich die Zieldistanz deutlich verlängert, denn wer will schon umdrehen, wenn man gerade angekommen ist?

Ich lief die ersten Schritte und hatte ehrlich erwartet, dass mich die frühere fehlende Laufbegeisterung wieder einholte. Aber nichts da! Ich versuchte mit Gedanken an den Kopf entspannt zu starten und konnte das Gefühl des Laufens unerwartet schnell genießen. Beim Laufen sortieren sich meine Gedanken einerseits mitunter fast wie von selbst, andererseits ist es eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich manchmal auch das Gefühl habe, die sich ewig drehende Gedankenwelt endlich mal anhalten zu können, wirklich den Pauseknopf für den Kopf zu finden.

So auch gestern: Die Playlist ließ Kilometer um Kilometer unter mir dahingleiten, außer mir waren fast nur andere Läufer unterwegs und zack, fühlte ich mich wieder wie ein Teil dieser geheimen Community. Köln zeigte sich auch weiterhin grau und nieselig, aber nicht einmal das machte irgendetwas aus.

Da ganz entspannt und völlig ohne Ehrgeiz natürlich auch nicht geht, war die Distanz für den ersten Lauf nach längerer Zeit eigentlich zu weit gewählt. Der heutige Muskelkater erinnert mich nachhaltig daran, aber trotzdem fühlt auch der sich irgendwie gut an. Neues Ziel: mindestens ein Lauf die Woche. Für den Kopf. Und für mich. Das sollte doch zu schaffen sein, oder?

Kennt ihr das, wieder neu mit einem Sport anzufangen und falls ja, wie motiviert ihr euch, zurückzukommen?

Laufen