Auch wenn das neue Jahr 2019 schon die ersten Tage hinter sich hat, möchte ich doch die Gelegenheit nutzen, dem alten Kumpel 2018 noch mal einen Blick hinterher zu werfen. Und wie jedes Jahr geht das für mich erst, wenn es komplett vorbei ist und es ein bisschen Zeit gab, damit sich alles einmal setzt. Also dann, 2018, wie warst du so?
Tatsächlich ist es schwer, 2018 in wenigen Worten zu greifen, dafür war dann doch – wie immer – zu viel los. Insgesamt war es ein schönes Jahr mit Momenten für die Ewigkeit (Runrig!) und einer nicht unerklecklichen Menge Reisen und Reisen in die Vergangenheit, satte 22 Ziele an der Zahl (eieiei!). Aber von vorn:
JANUAR
Mein Januar begann in Lissabon mit Blick auf Hafen und Feuerwerk aus einem zauberhaften verwinkelten Airbnb in Alfama – ein ziemlich grandioser Start! Zurück in Köln las ich seit Langem mal wieder viel (die Morck-Reihe von Adler-Olsen, definitiv zu empfehlen), sah Hamlet und war auf Heimatbesuch in Kassel zum ersten Mal überhaupt im Grimm-Museum. Und der Januar machte Reunions, Revivals und Nostalgie alle Ehre: In München stand ich mit der Patagonien-Crew zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder auf Skiern. Auf einer roten Piste. Vereist. Vielleicht nicht der smootheste Start ins wieder-Skifahren, aber mit den besten Begleitungen klappte es – irgendwie – doch (special thanks an die beste frühere Ski-Lehrerin der Welt!).
FEBRUAR
Skifoan war auch bestimmendes Thema im Februar, denn in Österreich – für die Memory Lane passend in Bad Gastein, wo mein letztes Ski-Erlebnis stattfand – nahm ich das Thema eine Woche lang wieder in Angriff. War das anstrengend! Aber es lohnte sich, machte irre Spaß und nach ein paar Tagen war ich wieder drin im Ski-Fieber. Ansonsten bot der Februar das Experiment „in Köln Karneval entgehen und stattdessen Möbel aufbauen“ (erfolgreich), ein Konzert von den High Kings (großartig!) und mein 4-jähriges Köln-Jubiläum inkl. erinnerungswürdigem Abend mit Uni-Freunden.
MÄRZ
Der März lief dann tatsächlich mal etwas geruhsamer an: Mit Mama verbrachte ich ein Wellness-Wochenende in Aachen und in Köln wartete eine irre niedliche kleine Katze darauf, gesittet zu werden. Gut, das war dann dank immer früherem an-der-Tür-kratzen im Morgengrauen zumindest schlafraubend, aber wer kann Katzen schon irgendwas übel nehmen? <3 Und nach dem kleinen Tiger wartete auch ein großer, zumindest laut Logo: Der erste Besuch im Tigermilch in Köln – ich wurde direkt zum Fan!
APRIL
Im April ging es nach Berlin und die Hauptstadt wartete ebenfalls mit zwei Wiedersehen: Mit einem Uni-Freund, den ich seit sechs Jahren nicht mehr gesehen hatte und der definitiv den Preis bekommt für das lustigste spontane Treffen inklusive gemeinsames zwischen-zwei-Terminen-die-Stadt-durchqueren. Und mit einer früheren Kollegin, die einen großen Anteil hatte, dass ich 2014 in Köln landete und meinen Happy Place hier fand – Grund genug, das mit Dumplings und Gin zu feiern!
MAI
New friends, old favourites, amazing food: Anfang Mai stand ein Wochenende in London auf dem Plan – inklusive kulinarischer Highlights irrer Bandbreite (ja, in Großbritannien!): Vom besten Hot Dog überhaupt bis zum Fine Dining im Lima… Und dann war da auch noch diese spontane Gartenparty in Notting Hill, die doch nicht nur bis zum frühen Abend dauerte, sondern bis in den frühen Morgen ging, weil: Zu nette Gäste, zu gute Gespräche, eine zu gute Zeit, um früh zu gehen. Doch auch Köln hatte seine ganz eigene Mai-Magie – der unendliche Sommer streckte seine ersten Fühler aus, ein Kollege füllte den Büro-Kühlschrank mit mehreren Packungen TimTams,und ich entdeckte im Rewe um die Ecke nach jahrelanger Abwesenheit Gatorade Blue – perfekt!
JUNI
Anfang Juni stand ich in der Kölner Lanxess Arena, schwelgte in Schottland-Erinnerungen und dachte, dieses Konzert von Runrig sei das letzte, das ich jemals sehen würde. Little did I know… Wieder einmal durch die schicksalhafte Hand von Twitter und einer Online-Buchung im High-Speed-Verfahren stand fest, dass das letzte Konzert im August nicht ohne uns stattfinden würde. Das allein wäre schon genug für ein Alleinstellungs-Juni-Highlight, doch es folgten noch mehr: Mitte des Monats ging es auf einen Stakkato-Roadtrip von Neapel (Straßenverkehr überlebt!) über die wahnsinnig schöne Amalfi-Küste, Pompeji for more history, einen Geburtstags-Abstecher nach Rom und von dort aus weiter ins lebhaft-studentische Siena, die historischen Gassen von Verona und auf maximaler Bandbreite über die Memory Lane in die Dolomiten zum Klettern, Wandern und Gletscherseen überwinden. Und damit sich das nicht alles liest, als sei alles immer picture perfect: Da gab es definitiv low lights wie eine Toiletten-Kanalisation mit Rück-Schluckauf zu meinem Geburtstag (gerettet durch ein sehr nettes Hotel, viele Fäkalien-Witze im Tagesverlauf und Unmengen Wein) oder den Moment, in dem der Berg gegen mein Knie gewann – aber auch das gehört dazu. Und auch ungute Momente sind mit der richtigen Begleitung, der passenden Einstellung und fragwürdigen Witzen durchaus erinnerungswürdig. 😀
JULI
Den Schluss-Akkord der Italienreise setzte der Gardasee (höllisch touristisch überlaufen, aber im Norden sehr schön), von dort aus ging es nach Toulouse, weiter alten Zeiten hinterher: Nach immerhin 15 Jahren war ich das erste Mal wieder in Trébes, meinem zweimonatigen Schüleraustausch-Domizil. Ich lief erneut mit den charakteristischen bunten Lollis durch die Cité von Carcassonne, die vielleicht niedlichste Katze Frankreichs machte es sich auf mir bequem und in Toulouse warteten spätabendliche Weinbar-Besuche und ein Wakeboard-Wettbewerb, dem man am besten natürlich essend zuschaut. 😀
Das klingt schon viel? In der Tat, und es ist mir fast unangenehm, das zu schreiben: Ende Juli folgte noch ein Besuch in Oslo – und die Stadt eroberte sofort mein Herz und sicherte sich einen der Favoritenplätze. Bei 37 Grad direkt vom Hafen in die Ostsee springen, Tonnen an Lakritz-Softeis essen und irre Skulpturenparks waren nur einige wunderschöne Momente. Oslo, I’ll be back (auch wenn du dann gern etwas günstiger sein dürftest ;)).
AUGUST
Während ich das hier schreibe, frage ich mich schon, wie all das eigentlich in ein Jahr gepasst hat – denn auch der August war pickepackevoll. Mit der Patagonia Reunion Teil 2 in Köln, einem Abend in Kölns neuer Bar with a view, der Monkeys Bar, inklusive dem Zitat des Jahres und erneut zwei Reisen (vielleicht bin ich einfach irre).
Mitte August erlebte ich, auch wenn es schwer auszuwählen ist, mein absolutes Jahres-Highlight: Für das vorletzte Runrig-Konzert flog ich nach Schottland und war erneut sicher, dass es mein letztes sei, schließlich war das allerletzte Konzert am folgenden Tag quasi seit Ticket-Release ausverkauft. Und dann kam der Box-Office-Mensch und plötzlich war das Unvorstellbare real – ungläubig war ich 2018 seltener: Aus dem Nichts hatte ich zwei Tickets für die letzte Show ever und konnte sie tatsächlich sehen (mehr dazu hier)! Und auch die Rückfahrt nach Manchester vier Stunden durch die müde, schottische Nacht war mehr als erinnerungswürdig – das war definitiv the trip of a lifetime!
Ganz gemäß dem Jahresmotto, das weder bewusst gewählt noch aktiv verfolgt wurde, war ich Ende August auch noch in Stockholm. Dort folgte eine Stadtführung über die Dächer der Stadt, es gab scharfe Konkurrenz für die Londoner Hot Dogs bei Östermalms Korvspecialist und ein Geburtstagsdinner am Hafen, ebenfalls einer meiner Lieblingsmomente. Denn die beste Begleitung, eine schöne Stadt und gutes Essen – was will man mehr?
SEPTEMBER
Um mich mal wieder ein bisschen runter zu holen, schenkte mir das Leben im September die Quittung und verordnete mir eine vielleicht sehr berechtigte Zwangspause mit zwei Erkältungswochen. Aber das ist wohl fair. 😉
OKTOBER
Auf Dienstreise stolperte ich in Berlin im Oktober über die Mauer und Köln bestach nach Wochen irrer Hitze mit vielen Goldener-Oktober-Momenten – wer also immer noch nicht glaubt, dass Köln schön sein kann, hätte im Oktober her kommen sollen. 😉
NOVEMBER
Off-season auf den Azoren: Eine seeehr ruhige Woche mit Wanderungen, Bädern in Hot Springs und viel Schlaf war der perfekte Start in den November. Insel-Fazit: Wahnsinnig tolle Landschaft (eine Mischung aus Hawaii und Schottland), und definitiv ein empfehlenswertes (und dazu überraschend günstiges) Reiseziel! Um auch den November noch etwas voller zu packen, stand gegen Ende noch ein Hamburg-Besuch bei Freunden an – inklusive Wiedersehen nach viel zu langer Zeit, einer spontanen Winter-Party und besten Reise-Gesprächen.
DEZEMBER
Die letzte Dienstreise des Jahres führte mich nach Mecklenburg-Vorpommern zum Finale von Mister Germany – dass ich dafür ein Derby verpassen würde, hätte ich vorher auch nicht gedacht, aber: Alles für den guten Zweck. 😉 Mit Mama verbrachte ich ein vorweihnachtliches Wochenende in London, freute mich über die hübschen Beleuchtungen auf der Regent Street, die Arancini bei Zizzi und die schöne Zeit. Nach sehr entspannten und ruhigen Weihnachtstagen setzte dann Krakau dem Jahr noch ein i-Tüpfelchen auf, wobei zugegebenermaßen ein paar Tage in Köln auch völlig ok gewesen wären (hallo, Rastlosigkeit!). Doch das heißt nicht, dass Krakau nicht gefiel: Mit einem erinnerungswürdigen Besuch und Jahresrückblicks-Reflektionen im Cytat Kaffee, entspannten Touren durch die Stadt und natürlich ausreichend Pierogi, Kotlet schabowy und der Entdeckung von Ginger KitKat waren auch dies Tage, die ich nicht missen wollen würde.
Gerade bin ich, nachdem ich all das aufgeschrieben habe, erneut überwältigt. DANKE 2018, für so viele schöne Erinnerungen, Wahnsinnsmomente, neue Favoriten, tolle Menschen, Erkenntnisse, Entwicklungen, Reisen, alles. Für 2019 nehme ich mir dennoch vor, etwas mehr Ruhe herein zu bringen und bin gespannt, ob ich das als Reiseplanungs-Duracell-Häschen so schaffe. Ich bin gespannt auf dieses neue Jahr – wenn es nur in etwa so wird wie 2018, wird definitiv alles schon ganz wundervoll. DANKE, ihr 365 Tage und DANKE all euch tollen Menschen, die das Jahr am Ende vor allem dazu gemacht haben, was es war! <3
(Dieser Beitrag ist ein rein privater, jeglichen Namensnennungen und Empfehlungen liegt keinerlei Kooperation, Bezahlung, Vergünstigung oder Abstimmung mit zugrunde.)