100 happy days.

RomIm Frühjahr diesen Jahres stolperte ich mal wieder über die #100happydays-Challenge und wer mehr oder minder eifrig meinem Twitter– und/oder Instagram-Account folgt, dem dürfte dieser Hashtag bis zum Juni häufiger untergekommen sein. Worum es bei #100happydays geht? Um die Frage, ob du es schaffst, 100 Tage am Stück glücklich zu sein. Klingt einerseits vermessen und schwer und andererseits ganz einfach? Ja, vielleicht beides.

Bei diesem kleinen Projekt geht es allerdings nicht darum, jeden Tag überbordend-ausgefallene Glücksmomente von exotischen Reisen, exquisitem Essen, glamourösen Abendveranstaltungen oder ähnlichem zu posten, um andere neidisch zu machen. Im Gegenteil: Es geht darum, auch kleine Glücksmomente zu feiern, sich diese bewusster zu machen und sich jeden Tag mindestens einmal kurz Zeit zu nehmen, um sie zu rekapitulieren, statt, wie es so oft im Alltag geschieht, einfach über sie hinwegzurasen. Natürlich können da auch außergewöhnlich schöne Momente dabei sein – aber wer teilnimmt, um andere zu beeindrucken, verliert schon automatisch, wie die Website verkündet. Gutes Prinzip. Und zudem ist das Bild einer Tasse Tee nach einem langen Tag manchmal vielleicht auch persönlicher, nahbarer und just dieser Moment nachvollziehbarer als vermeintlich konstantes Hochglanzglück. Dennoch: 71% der Teilnehmer schaffen es am Ende nicht – meist aufgrund von Zeitmangel. Zu wenig Zeit für Glück? Das klingt falsch. Und deswegen musste ich das testen.

Ich mag die Idee hinter den #100happydays – dieses bewusste Innehalten, einhergehend mit der Feststellung, was uns eigentlich so glücklich macht. Und dass auch nervige, anstrengende, blöde Tage insgesamt doch eigentlich ziemlich happy sind. Natürlich können wir die Frage stellen, was genau denn Glück ist, ob das nicht erst dieses überbordende Hochgefühl ist und ob die #100happydays nicht eher oft einfach Zufriedenheit abbilden, aber vielleicht tragen 100 zufriedene Tage am Ende auch schlicht dazu bei, dass sich insgesamt viel mehr Hochgefühl einstellt. Die Definitionsfrage ist natürlich gerechtfertigt, da der Anspruch so hoch gesetzt ist – aber auch 100 Tage bewusste Zufriedenheit sind vielleicht schon mal ein sehr gutes Ziel. Und eine Grundvoraussetzung für viel mehr gefühlte Happiness. (Ich sollte an der Stelle vielleicht aufhören, sonst nimmt der Post eher Romanlänge an und kommt zu weit von der Idee ab.)

Wie die Challenge abläuft? Wer an den #100happydays teilnimmt, postet 100 Tage lang jeden Tag etwas, das ihn oder sie in eben diesem 24 Stunden-Zeitraum glücklich gemacht hat. Bei Anmeldung kann man einen präferierten Kanal auswählen. Bei mir fiel die Wahl auf Twitter – auch wenn ich Instagram für die Challenge sehr mag, so ist mein Glück doch ab und zu einfach textbasiert (und Instagram-Pics lassen sich ja auch über Twitter teilen). Wer die Challenge nicht über seine Social Channels begleiten möchte, kann auch per Mail teilnehmen.

Während meiner 100 Challenge-Tage habe ich mit einer einzigen und sehr bewussten Ausnahme an jedem Tag ein Fünkchen Happiness geteilt. Zugegeben, in einer Woche zwei Mal erst kurz nach 0 Uhr, aber das ging bestimmt aufgrund der Zeitumstellung durch – und ein neuer Tag beginnt ja sowieso erst nach dem Schlafen gehen. 😉

Wie happy die #100happydays nun waren? Sehr. Sehr, sehr, sehr sogar. Ich mag die Idee nach wie vor, die kleinen Momente zu feiern, das schwedische Fladenbrot zu einer Folge Grey’s Anatomy oder die Tatsache, an einem Tag so einiges über musikalische Kompositionen gelernt zu haben. Und doch habe ich mich sehr gefreut, als die Challenge vorbei war. Weil es anstrengend ist, glücklich zu sein? Nein, es machte mir im Gegenteil sehr bewusst, wie viele Gründe es dafür gibt und das ist toll. Vielmehr störte ich mich aber doch am Social-Sharing-Element, das ich zugegeben einfach unterschätzt hatte. RunningHeute eine Tasse Tee, gestern ein Bild vom Lauf durch den Park, am Tag zuvor ein kurzer Tweet über die lustige Mittagspause – so in etwa hatte ich mir das vorher vorgestellt und mir gar nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht. Angemeldet, los ging es.

Aber im Verlauf stelle ich fest, dass ich viele der wirklich glücklichen Momente gar nicht via Twitter oder Instagram teilen möchte. Sie sind da, ich freue mich enorm und ich schätze sie sehr, aber sie gehören für mich nicht in die Timelines dieser Welt. Weil ich mein Glück nicht gern mit anderen teile? Mitnichten. Viel eher, weil manche Momente einfach mir gehören und nicht öffentlich geteilt werden müssen und sich das so auch sehr richtig anfühlt. Und auch, weil mir der Gedanke nicht gefällt, dass Menschen, die mir noch nie begegnet sind, zu viel von mir wissen können, sich ein zu umfassendes Bild meines Lebens machen können, für mich zu viel Persönliches erfahren. Ich möchte diese Entscheidungen sehr bewusst treffen – entsprechend herausfordernd war die #100happydays Challenge mitunter auch. Dieser Schwierigkeit der Differenzierung begegne ich seit Anfang an auch immer wieder hier im Blog – deshalb eigentlich umso erstaunlicher, dass ich sie vorher nicht so sehr antizipierte: Natürlich sind meine Accounts persönlich, sollen etwas von mir zeigen, mich widerspiegeln – aber mir missfällt die Idee, jede Facette meines Lebens preiszugeben. Gerade im Hinblick auf die sehr persönlichen.

MineIch weiß, das ist eine komplett subjektive Entscheidung – und ich bin völlig cool mit Menschen, die das ganz anders, viel offener handhaben, sich bewusst dafür entscheiden. Allein, es ist nicht meine Wahl. Und deswegen tat ich mich auch des Öfteren schwer mit den #100happydays. Damit, eine abstrakte Umschreibung für mein Glück zu finden, um es gefühlt mehr für mich zu behalten. Warum ich das Projekt nicht abgebrochen habe? Ist nicht meins, einfach aufzuhören, das kann ich irgendwie dann doch auch nicht. Ich wollte durch die Challenge hindurch und es war definitiv interessant, immer wieder Zwischenwege zu finden.

Ist die Challenge gescheitert? Nö. Im Gegenteil: Ich hab allein damit ja schon bzw. noch einmal etwas über mich gelernt, was die Deutlichkeit der Differenzierung für mich teilbarer Momente angeht. Und ich mag den kontemplativen Moment der Rekapitulation des kleinen und großen Glücks nach wie vor. Vielleicht werde ich meine 21-Uhr-Erinnerung für die #100happydays, diese kleinen ruhigen 5 Minuten dennoch weiterführen – dann allerdings vielleicht ganz analog in einem Notizbuch.

Reisen in digitaler Begleitung

SmartphoneEs ist kein Geheimnis, dass ich mehr als gerne verreise. Sofern möglich, nutze ich jede Option, in der sich mindestens 48 freie aneinander gereihte Stunden bieten, um neue Städte und Länder zu entdecken, Menschen kennenzulernen, Kulturen zu erfahren, Dinge zu erleben. (Das mit dem Verbloggen der jeweiligen Reiseerlebnisse wird 2015 dann übrigens auch wieder besser, versprochen.)

Ebenso ist es kein Geheimnis, dass ich als Digitalmensch natürlich nicht nur im Alltag, sondern auch auf Reisen immer mein Smartphone dabei habe. Gerade für diesen Zweck verfügt es über einige Apps, auf die ich nicht mehr verzichten und die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.

Pack the Bag
Ich reise gern, ich reise oft und zur Not kann ich meinen Koffer mittlerweile innerhalb von 10 Minuten packen. Dennoch geht gerade in solchen Situationen dann doch auch mal irgendetwas Wichtiges unter. Jetzt allerdings nicht mehr, denn Pack the Bag zeigt alles, was man für Reisen braucht und manchmal sogar noch ein bisschen mehr. Aus bestehenden Equipment-Listen für verschiedene Reisearten (Wandern, Strandurlaub etc.) lassen sich Packlisten generieren, individuell anpassen, für neue Reisen duplizieren und entsprechend des Kofferfüllstatus abhaken. Natürlich muss man hier nicht jedes einzelne Teil aufführen, ich nutze die App vor allem mit einer kleineren Liste für alles, was wirklich nicht verzichtbar ist.
Verfügbar für iOS, eine Android-Alternative wäre z.B. Packing List. Weiterlesen

Zu viele Favoriten.

Zimmermanns Burger_neverevertownVor Kurzem habe ich beim wunderbaren ersten Blog’n’Burger in Köln nicht nur (mal wieder) einen hervorragenden Burger bei Zimmermann’s gegessen, sondern dabei gleich auch noch sehr sympathische Menschen kennengelernt. Zum Beispiel @Genussgier, die noch bis heute zu einer Blogparade zum Lieblingsgericht aufruft.

Ich bin zwar eigentlich keine Foodbloggerin, aber tatsächlich nimmt das ganze Thema Essen und vor allem selber Kochen seit meinen Reisen im letzten Jahr deutlich mehr Platz und Begeisterung für sich ein. Abgesehen davon finde ich die Blogparade über die Lieblingsessen auch ganz spannend – ähnlich wie bei der Lieblingstassenparade von @hirnrinde geht es um ein eigentlich ganz klassisches Thema, und doch erfährt man auch ein paar persönlichere Dinge von den Bloggenden. Weiterlesen

SXSW – ein paar Tipps für eines der fantastischsten Events überhaupt

IMG_1575Das South by Southwest (SXSW) 2014 steht vor der Tür und damit jährt sich mein Besuch dieser Kombination aus Festival, Konferenz und Fachausstellung zum zweiten Mal. Die Besucher des SXSW 2014 sind sicher auch in diesem Jahr wieder zu beneiden, die Veranstaltung selbst und die umgebende Atmosphäre sind einfach grandios. Wer das Glück hat, dort zu sein, für den habe ich mal ein paar Tipps gesammelt:

1. Viel Zeit für den Schedule einplanen.

Eigentlich kommt dieser Tipp mit der später als geplanten Veröffentlichung dieses Beitrags schon zu spät, denn man braucht wirklich viel, viel Zeit. Deutlich mehr Zeit, als man vorher annehmen würde, auch bei großzügiger Schätzung. Ernsthaft. Das Programm des SXSW ist so umfangreich, dass man es weder an einem Abend in seiner vollen Breite erfassen kann, noch dass man sich so einen ordentlichen eigenen Sessionplan erstellen kann.
Wie bei jeder Konferenz sollte im eigenen Plan am Ende natürlich trotzdem immer Zeit zum Durchatmen, zum Menschen kennenlernen und für spontane Planänderungen sein. Ganz besonders beim SXSW. Weiterlesen

Reise-Blogstöckchen: Zwischen Planung und Spontaneität

Vor einigen Tagen entdeckte ich über Twitter bei der lieben @stiftblog ein schönes Blogstöckchen über das Reisen. Obwohl zugegebenermaßen mein Entwurfsordner quasi überquillt und ich noch diverse Beiträge über die Weltreise auf meiner to do-Liste stehen habe, musste ich diesen digitalen Wanderfragebogen trotzdem dazwischen schieben. Neue Beiträge über Tokyo, Sydney, das Reisen im Allgemeinen, App-Tipps und so weiter kommen aber natürlich auch schnellstmöglich. 😉

Welcher ist Dein liebster Tagtraum auf Reisen?
Tatsächlich tagträume ich auf Reisen gar nicht allzu viel, sondern versuche ganz bewusst jeden einzelnen Moment im Hier & Jetzt mitzunehmen, jede neue Idee und jede neue Begegnung in mir abzuspeichern. Das Reisen an sich ist ja schon ein bisschen wie träumen mit offenen Augen. Ich will jede Sekunde genießen und die Zeit nicht mit dem Kopf in den sprichwörtlichen Wolken vorbei ziehen lassen. Weiterlesen

Blogparade: Meine Lieblingstasse.

Ich muss gestehen: Zunächst habe ich mich neulich morgens etwas gewundert, als ich Stefans Blogparade entdeckte. Eine Blogparade zu Tassen? Hmm, warum? Aber nach und nach gefiel mir die Idee immer besser: Viel zu oft schenken wir schließlich den kleinen Dingen, die uns (täglich) Freude bereiten, kaum mehr Aufmerksamkeit. Das ist schade, aber immer wieder fällt man so leicht in dieses Muster.

Viele Menschen besitzen Unmengen von Tassen, benutzen aber doch fast immer nur eine einzige. Und manchmal stecken durchaus schöne Geschichten dahinter: Erinnerungen an Reisen, an erste Lieben, an gute Freunde. Doch auch ohne „große Geschichte“ mag ich es, zu erfahren, was anderen gefällt, was Dinge zu Lieblingsstücken macht. Grund genug, auch selbst an dieser Blogparade teilzunehmen. Weiterlesen

Neues Jahr, neue Entdeckungen: Qloo.

QlooIch bin ja großer Fan davon, immer mal wieder neue Dinge auszuprobieren – egal, ob es dabei um Musik, Filme, Bars, Sportarten oder Reiseziele geht. Ich liebe es, mich von Neuem inspirieren zu lassen, neue Themen für mich zu entdecken und immer wieder auch bewusst Routine zu vermeiden. Statt in die Lieblingsbar gehe ich spontan in das unscheinbare neue Restaurant um die Ecke, stöbere in anderen als den gewohnten Ecken im Buchladen oder stöbere online nach neuen Styles, Ideen, Gedanken. Am liebsten mag ich natürlich Empfehlungen von Freunden, aber die sind natürlich leider nicht immer in unmittelbarer Nähe. Hilfreicherweise stolperte ich bei TechCrunch vor Kurzem über die App Qloo, die sich seither auf meinem Smartphone befindet. Qloo lockt mit dem Slogan „Qloo. Do something new.“ und präsentiert sich als „Inspiration Engine“, um viele neue tolle Dinge mit Favoritenpotenzial zu entdecken. Diese verbergen sich in insgesamt acht Kategorien: Musik, Filme, TV-Shows, Restaurants, Bars, Mode, Bücher und Reiseziele. Weiterlesen

20 Dinge über mich. Möglicherweise wunderliche.

Ich fand gestern durch Zufall Inas Beitrag zum 20 Dinge-Blogstöckchen. Wie das manchmal so ist, bin ich da völlig reingeraten, habe die Zeit vergessen und einen Text um den nächsten gelesen, obwohl ich eigentlich längst schlafen wollte. Das ist aber egal, ich finde solche Texte über eigene winzigkleine Details, skurrile, merkwürdige oder einfach bisher unbekannte Leidenschaften, Fähigkeiten, Angewohnheiten, was.auch.immer ganz fantastisch. Zudem liebe ich Listen sehr. Und genau deswegen schnappe ich mir jetzt auch mal dieses Blogstöckchen und hoffe, einen Text beizutragen, der andere so erfreut wie die mich die gelesenen, beispielsweise von Pia Ziefle, Wibke Ladwig und Svensonsan. Weiterlesen

Bye bye, Iron Blogger Hamburg!

Nachdem ich vor Kurzem Hamburg verlassen habe, ist es nun auch an der Zeit, mich aus der Gruppe der Iron Blogger Hamburg zu verabschieden. Vor über 33 Wochen ist das Experiment gestartet, gleich zu Beginn des neuen Jahres. Genau zu der Zeit also, wenn die guten Vorsätze noch frisch sind und die Euphorie groß ist. Was mich am meisten begeistert ist, dass die Motivation noch immer riesig ist und Woche für Woche die unterschiedlichsten Beiträge aus einem multidimensionalen Kategorienuniversum in die Teilnehmerblogs rauschen. Weiterlesen

Digitales Strandgut

In der letzten Woche wurden mir einige wunderbare digitale Fundstücke in den diversen Timelines angespült. Und da ich viele von denen zu toll finde, als dass sie in der generellen Menge von Tweets und Postings untergehen sollten, habe ich beschlossen, sie hier noch mal als mein digitales Strandgut der Woche gesammelt zu verbloggen.

1. Letter to future self
Was möchtest du in zehn Jahren erreicht haben, wo möchtest du sein, wer möchtest du sein? Diese Fragen kommen uns immer wieder unter, nicht nur in Bewerbungsgesprächen. Die wenigsten von uns wissen allerdings ganz genau, was sie darauf vor zehn Jahren geantwortet haben und welche kleinen Wünschen, Gedanken, Ideen mittlerweile verloren gegangen sind. Die Lösung gibt es jetzt digital: In einem Brief an sich selbst kann man festhalten, was man sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft sagen, woran man sich selbst noch einmal erinnern möchte. Was man dem zukünftigen Ich wünscht, mit auf den Weg gibt. Vielleicht ist es wertvoll, vielleicht lacht man dann auch darüber. Allerdings sorgt es ganz sicher für einen denkwürdigen Moment und vielleicht für neue Denkanstöße. Eine zauberhafte Idee ist es auf jeden Fall. Weiterlesen