Niedliche Busse und vollgestopfte U-Bahnen: Nahverkehr in Tokyo

Tokyo, Japan - ReisevorbereitungenTokyo. Weltstadt. 37,5 Millionen Einwohner in der Metropolregion. Knapp 8 Millionen U-Bahn-Passagiere pro Tag im weltweit am stärksten in Anspruch genommenen Metro-System. Wer an das Verkehrsnetz, an all die bunten und zunächst wirr scheinenden Linien und die Frage nach der Orientierung in diesem riesigen Gewusel denkt, dem mögen zunächst Zweifel, Sorgen, Ratlosigkeit in den Sinn kommen. Wie soll man sich da zurechtfinden, jemals irgendwo ankommen, den richtigen U-Bahn-Ausgang und dadurch die gesuchte Straße, die gewünschte Location finden?

Keine Sorge – vielleicht ist es eine der größten Faszinationen Tokyos, wie einfach die Navigation in dieser nahezu unüberschaubar erscheinenden Metropole dann doch ist, vor allem auch ganz ohne Japanisch-Kenntnisse. Natürlich kann der Blick auf das Verkehrsnetz erst einmal leichte Atemnot auslösen: Zwei unabhängige U-Bahn-Unternehmen mit verschiedenen Linien, Bahnen von insgesamt elf privaten Bahngesellschaften, zahllose Umsteigepunkte, ineinander übergehende Streckenabschnitte von verschiedenen Eignern – und all das ohne Busse zu berücksichtigen. Dennoch: Die Navigation fällt schon nach kurzer Zeit sehr leicht, da in Tokyo alles auf ein bestmögliches Zurechtkommen ausgelegt wurde. Selbst meine Anreise unter erschwerten Bedingungen konnte hieran nichts verändern. Weiterlesen

Liebe auf den ersten Kick.

IMG_9007Dem Lieblingskollegen Markus kam vor einiger Zeit die Idee, doch mal eine Blogparade zum eigenen allerersten Stadionbesuch zu starten, und natürlich war ich sofort überzeugt. Schönes Thema, das bestimmt die eine oder andere hübsche Anekdote hervorbringt, und genau das richtige, um die viel zu lange Winterpause noch etwas zu verkürzen.

Also los: Mein allererster Stadionbesuch ist noch gar nicht allzu lange her, was aufmerksame Leser dieses Blogs oder meines Twitterstreams möglicherweise in leichtes Erstaunen versetzen könnte. Denn auch wenn der Erstimpuls zur schwarzgelben Liebe schon Anfang der 90er Jahre durch meine Einschulung entfacht wurde und ab sofort jeden Samstag ran und die Sportschau gebucht waren, sollten viele weitere Jahre bis zum ersten Live-Erlebnis ins Land ziehen. Warum? Hmpf, im Nachhinein ganz schwer zu sagen und nicht mehr völlig nachvollziehbar. Vermutlich aus einer lustigen Mischung von Gründen: Opa ging nicht mehr ins Stadion, Papa ging auch nicht ins Stadion und später zu Schulzeiten interessierten sich meine Freundinnen eher weniger bis gar nicht für Fußball.

Mein erster Stadionbesuch war dann zeitgleich mein Weihnachtsgeschenk des Jahres 2010: Zwei Tickets für Borussia Dortmund gegen den FC St. Pauli, inklusive Bier und Stadionwurst. Am Tag vor dem entscheidenden, lang ersehnten Samstag, den 19.02., überwältigte mich eine enorme Erkältung, ich war völlig hinüber und komplett fertig. Aber nicht ins Stadion gehen? Keine Option. Und so fuhr ich in ungefähr sechs Lagen warmer Klamotten eingepackt von Münster aus nach Dortmund und betrat zum ersten Mal den schwarzgelben Tempel der Fußballfreude.

An den Moment, in dem ich die letzten Treppenstufen erklomm und dieses unfassbar schöne Stadion zum ersten Mal hautnah erleben konnte, erinnere ich mich in jedem einzelnen Detail. Ich musste innehalten, lange innehalten. Ich hätte mich gegen dieses unvermeidbar breite Grinsen, gegen das Strahlen in meinen Augen und den maximalen emotionalen Füllstand im Fußballherz nicht einmal wehren können, so ich dies denn gewollt hätte. Alles war gut, alles war einfach gut, sogar fantastisch. Und natürlich ist es mir nach wie vor schleierhaft, wie man beim Betreten des Westfalenstadions und beim Blick auf die bebende Südtribüne nicht sein Fußballherz verlieren kann. Weiterlesen

Street Food Festival, Köln

An diesem Wochenende geht das Street Food Festival in Köln zum ersten Mal im neuen Jahr in eine weitere Runde und trotzt dem aktuell tobenden Sturm im Rheinland. Bei der letzten Ausgabe am 29. und 30. November 2014 im Jack in the Box in Ehrenfeld war ich dabei – Grund genug, aus dem wieder aktuellen Anlass endlich doch noch einmal die beiden Tage zu verbloggen. Viele der Stände vom letzten Mal sind auch an diesem Wochenende wieder dabei und einige natürlich umso mehr zu empfehlen.

Pan Kowalski
StreetFoodFestival Köln_PanKowalskiBei den beiden Berliner Herren von Pan Kowalski beispielsweise gibt es hervorragende, knusprige Pierogi in zwei Geschmacksrichtungen (Beef & Cheese sowie Classic) in Kombination mit extrem frischem, leckerem und nicht so fettig gebratenem Gemüse und einer Auswahl an Dips. Yummi! Auch selbstgemachter Wodka ist im Angebot – und der mit Limone und Minze wirklich zu empfehlen.


Comptoir du Cidre

StreetFoodFestival Köln_CidreSteakDefinitiv eines der großen Highlights und schon von weitem an der nicht enden wollenden Schlange zu erkennen: der Stand von Comptoir du Cidre. An diesem gab es 65-Stunden-Cidre-Steak: Rindersteak, das 24 Stunden in Cidre eingelegt, 11 Stunden „Sous-Vide“ gegart und mit 30 Stunden karamellisierten Zwiebeln auf hausgemachtem Kartoffelbrot serviert wurde. Hat sich das lange Warten gelohnt? Allerdings! Für mich als genereller Cidre-Fan sowieso, aber das Fazit bleibt auch bestehen, wenn ich hier meinen kleinen eigenen Bias heraus rechne.  Weiterlesen

2014 war schön.

Im Dezember kursierte auf Twitter das Hashtag #jahrin3worten, unter dem sich diverse kürzeste Kurzzusammenfassungen des just abzulaufenden Jahres sammelten. Und nachdem jetzt der vollständige Rückblick auf die 365 Tage des Jahres 2014 möglich ist, möchte ich, wie in jedem Jahr, hier noch eine kleine Bestandsaufnahme wagen. Um mit meinem Twitter-Statement zu beginnen:

Sehr schön sogar, um genau zu sein. Es hat sich viel verändert, nahezu alles zum Besten. Das Jahr bot unzählig viele unvergessliche Momente, unvergleichliche Begegnungen und bescherte mir haufenweise Glücksgefühle. Was daran einen großen Anteil hatte: Mein Umzug nach Köln, mein Stadt gewordenes Happy-Gefühl. Was sonst noch so passierte? Der Rückblick in Monaten: Weiterlesen

NEVEREVERSOUND – 2014 in Musik

Zack, da ist es fast schon vorbei, das Jahr 2014 – und was für ein Jahr das war! Ein insgesamt ziemlich fantastisches vor allem, mit unzähligen unvergesslich schönen Momenten, Begegnungen und natürlich auch den passenden Songs, die all diese Augenblicke untermalten, begleiteten und manchmal auch prägten. Vorhang auf für den NEVEREVERSOUND 2014! (Und bitte hört nicht direkt nach den Songs zwei und drei auf zu lesen, das wird wieder besser! ;)) Weiterlesen

Hey, Hamburg.

Versuch eines Briefs an eine frühere Traumstadt. Oder: Zugnotizen von einer, die den Norden verließ.

Wo soll ich anfangen? In Gedanken habe ich diesen Text schon unzählige Male geschrieben, ganz real diverse Entwürfe begonnen und wieder verworfen, um meine Stadtgefühle zu sortieren und festzuhalten.

Zum wiederholten Male verlasse ich dich, sitze im Zug, während ich diesen Beitrag schreibe. Ich fahre nach Köln, in die Stadt, die mir nach einem halben Monat schon das Heimatgefühl geben konnte, das ich in dir verzweifelt deutlich länger suchte. Dennoch: dieser Beitrag soll keiner voller Gram werden, im Gegenteil. Weiterlesen

Hey Kölle, do bes e Jeföhl!

Mehr als ein halbes Jahr bin ich nun schon in der schönsten Stadt am Rhein und noch immer bin ich überrascht, wie leicht Köln es mir machte, mich in atemberaubender Geschwindigkeit hier zuhause zu fühlen. Schon nach einer Woche hatte ich beim Überbrücken der Hohenzollernbrücke Heimweh und war da noch nicht einmal aus der Stadt heraus. Mein Herz hüpft, wenn ich nach einigen Tagen oder nach einem Urlaub wieder den Dom sehe und kurz danach in Zollstock stehe. Köln machte mir das Einleben, das Zuhausefühlen, das Ankommen so leicht, dass ich es manchmal fast beängstigend fand und finde –  vor allem ist es aber wunderbar.

Einerseits fühlt es sich an, als sei mein Umzug erst eine Woche her, so schnell ist die Zeit vergangen – und andererseits kommt es mir immer wieder vor, als würde ich schon seit Jahren hier wohnen. Man mag das als Beweis für die Relativität der Zeit sehen, für mich ist es der Beweis, dass Köln genau die richtige Entscheidung war. Eine, die ich bisher nicht eine Sekunde bereut habe. Weiterlesen

Crêpes, Chips, Kuchen – japanische Süßigkeitenwelten

Eigentlich bin ich gar nicht so ein Riesenfan von Süßem, schon immer rangierte Herzhaftes in meiner persönlichen Favoritenliste einige Plätze weiter oben. Ich liebe zwar auch hin und wieder Ü-Eier, bunte Süßigkeitentüten und Chips, aber grundsätzlich gewinnen Burger gegen Bonbons. Von den Süßigkeiten, die man in Japan kaufen kann, wurde mir vor meiner Reise sehr vorgeschwärmt und natürlich war ich auch selbst gespannt und wollte allerhand ausprobieren.

Ich kaufte Chips mit Rosengeschmack (fragwürdig), aß kuriose Eissorten (von hervorragend bis grauenvoll) und testete KitKat und Pocky-Sticks in allen Geschmacksrichtungen und Farben (von der Laserschwert-Variante bis zu denen mit Mandeln). Immer war es interessant und oft überraschend, wenn sich anhand der Packung nicht erschließen ließ, was darin wartete.
Japanische SüßigkeitenPocky LaserschwertJapanische Süßigkeiten_1

Neben den Convenience Stores warten auch in allerhand Konditorshops und Kaufhäusern mit unendlich viel Aufwand gestaltete kleine Kuchen, meist in Form von niedlichen Tieren. Diese zu kaufen lohnt sich nicht nur anhand des Geschmacks, sie sind aufgrund ihrer liebevollen Verpackung meist auch ein nettes kleines Mitbringsel. Weiterlesen

Tokyo, let’s have a drink

Japan ist bekannt für seine vielzähligen Automaten, die nicht nur an jeder Ecke warten, sondern von denen sich in den meisten Fällen auch direkt mehrere nebeneinander finden. Entgegen weit verbreiteter Gerüchte konnte ich allerdings keine ausmachen, die kuriose Dinge anbieten: Die von mir gesichtete absolute Mehrheit der Automaten versorgte Passanten mit Getränken oder Zigaretten, manchmal mit Eis und einer am Hauptbahnhof mit frischen Bananen. Von einem Krawatten-Automaten wurde mir berichtet, entdeckt habe ich ihn leider nicht.

Bevor ich zu den Inhalten der Getränkeautomaten komme, allerdings noch ein paar Randnotizen: Die meisten bieten sowohl eiskalte als auch heiße – und damit meine ich brüllend heiße – Getränke an. Da es in Japan nicht allzu höflich ist, im Laufen zu essen und zu trinken, finden sich häufig kleine Tischchen in der Nähe, an denen man seinen Durst stillen kann. Die Automaten haben auch Klappen für die Müllentsorgung: Öffentliche Mülleimer sind in Tokyo quasi nicht vorhanden, Verpackungen und selbst Zigarettenstummel werden fein säuberlich in kleine Behältnisse gepackt und dann abends zuhause entsorgt. Getränke aus den Automaten kosten üblicherweise zwischen 100 und 150 Yen (0,75 bis 1,00 Euro) und sind damit relativ günstig. Weiterlesen

SXSW – ein paar Tipps für eines der fantastischsten Events überhaupt

IMG_1575Das South by Southwest (SXSW) 2014 steht vor der Tür und damit jährt sich mein Besuch dieser Kombination aus Festival, Konferenz und Fachausstellung zum zweiten Mal. Die Besucher des SXSW 2014 sind sicher auch in diesem Jahr wieder zu beneiden, die Veranstaltung selbst und die umgebende Atmosphäre sind einfach grandios. Wer das Glück hat, dort zu sein, für den habe ich mal ein paar Tipps gesammelt:

1. Viel Zeit für den Schedule einplanen.

Eigentlich kommt dieser Tipp mit der später als geplanten Veröffentlichung dieses Beitrags schon zu spät, denn man braucht wirklich viel, viel Zeit. Deutlich mehr Zeit, als man vorher annehmen würde, auch bei großzügiger Schätzung. Ernsthaft. Das Programm des SXSW ist so umfangreich, dass man es weder an einem Abend in seiner vollen Breite erfassen kann, noch dass man sich so einen ordentlichen eigenen Sessionplan erstellen kann.
Wie bei jeder Konferenz sollte im eigenen Plan am Ende natürlich trotzdem immer Zeit zum Durchatmen, zum Menschen kennenlernen und für spontane Planänderungen sein. Ganz besonders beim SXSW. Weiterlesen