Shopping in Japan: Von Service, Stickern und Schuh-Balanceakten

Wer Shopping mag, wird es in Japan lieben. Und selbst für die, die der Einkauferei eigentlich nicht viel abgewinnen können, wird es zum Wohlfühlerlebnis. Ein Erlebnis, mit dem sich nicht nur mehrere Blogbeiträge, sondern vermutlich ganze Bücher füllen lassen. Ein Erlebnis, das sogar fast künstlerische Aspekte vereint, schaut man sich die filigranen, perfekten und aufwändigen Verpackungen, Schleifen, Dekorationen an, mit denen kleine Präsente verschnürt und versehen werden. Aber von vorn:

In Japan wird man in jedem Laden mit einem sehr freundlichen „Irasshaimase“ begrüßt, also willkommen geheißen. Regnet es, finden sich in jedem Laden/Restaurant etc. kleine Ständer mit langen durchsichtigen Plastikhüllen, in denen man den Schirm verstauen kann, damit der Boden des Ladens nicht stetig vollgetropft wird. (So simpel, so gut!) In den meisten Shops steht an diesen Schirmverpackungsgeräten sogar Personal, das einem binnen Millisekunden den Schirm verstaut.

Shopping_Japan_Tokyo_HarajukuDas Verkaufspersonal ist jederzeit aufmerksam, aber natürlich keineswegs aufdringlich. Es erschließt sich mir nur ansatzweise, wie es sein kann, dass man zwar völlig in Ruhe stöbert, aber sobald sich auch nur eine winzige Frage in den eigenen Gehirnwindungen zusammenbraut, kompetentes und jederzeit freundliches Personal neben sich hat, das genau diese Frage sofort beantwortet. Es scheint fast, als würden sie einem die Shoppinggedanken von den Augen ablesen – und die Wünsche sowieso, keine Frage. Man selbst kann aber auch einiges ablesen – zum Beispiel an Mitarbeiterkarten, auf denen die Sprachen, die das jeweilige Storepersonal spricht, notiert sind. Sehr praktisch! Weiterlesen

Shopping in Japan: Uniqlo

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Uniqlo Shibuya, Tokyo

Anfang April hat in Berlin der erste Uniqlo-Store hierzulande seine Pforten geöffnet und ermöglicht nun auch allen Shoppingbegeisterten in der Hauptstadt das japanische Einkaufserlebnis. Die News zur Eröffnung erinnerten mich direkt daran, dass mein Aufenthalt in Japan tatsächlich schon wieder mehr als ein halbes Jahr lang her ist – unglaublich, wie die Zeit verfliegt.

Während meiner Zeit in Tokyo kam ich natürlich nicht um die große Kette herum, die sich wegen ihrer sehr bezahlbaren Basics und der klassischen und trendigen Schnitte sehr großer Beliebtheit erfreut. Gefühlt ist Uniqlo dort auch wirklich an jeder Ecke vertreten. Shopping in Japan ist grundsätzlich ja immer ein Erlebnis, aber besonders Uniqlo begeisterte mich noch einmal mehr. Weiterlesen

Crêpes, Chips, Kuchen – japanische Süßigkeitenwelten

Eigentlich bin ich gar nicht so ein Riesenfan von Süßem, schon immer rangierte Herzhaftes in meiner persönlichen Favoritenliste einige Plätze weiter oben. Ich liebe zwar auch hin und wieder Ü-Eier, bunte Süßigkeitentüten und Chips, aber grundsätzlich gewinnen Burger gegen Bonbons. Von den Süßigkeiten, die man in Japan kaufen kann, wurde mir vor meiner Reise sehr vorgeschwärmt und natürlich war ich auch selbst gespannt und wollte allerhand ausprobieren.

Ich kaufte Chips mit Rosengeschmack (fragwürdig), aß kuriose Eissorten (von hervorragend bis grauenvoll) und testete KitKat und Pocky-Sticks in allen Geschmacksrichtungen und Farben (von der Laserschwert-Variante bis zu denen mit Mandeln). Immer war es interessant und oft überraschend, wenn sich anhand der Packung nicht erschließen ließ, was darin wartete.
Japanische SüßigkeitenPocky LaserschwertJapanische Süßigkeiten_1

Neben den Convenience Stores warten auch in allerhand Konditorshops und Kaufhäusern mit unendlich viel Aufwand gestaltete kleine Kuchen, meist in Form von niedlichen Tieren. Diese zu kaufen lohnt sich nicht nur anhand des Geschmacks, sie sind aufgrund ihrer liebevollen Verpackung meist auch ein nettes kleines Mitbringsel. Weiterlesen

Mamasan – Asiatische Tapas. In Sydney.

Ich war eigentlich ziemlich überzeugt, dass mich nach meiner Reise nach Japan so schnell kein asiatisches Essen außerhalb dieses Landes mehr so sehr begeistern könnte. Tja nun, weit gefehlt.

MamasanIn Bondi besuchte ich in einer Mädelsrunde das Mamasan, das sich vor allem durch sein Angebot an asiatisch interpretierten Tapas auszeichnet. Eben genau wie bei der spanischen Variante bestellt man entsprechend in größerer oder auch kleinerer Runde verschiedene Gerichte, von denen dann alle probieren können.

Das Menu im Mamasan wartete nicht nur mit einem zweiseitigen Sake-Angebot inkl. Skala für die richtige Wahl (heiß/kalt, trocken/süß) auf, sondern auch mit Speisen, von denen mich zugegebenermaßen einige zunächst eher skeptisch zurück ließen. Duck Pancakes? Beides einzeln hervorragend, aber in der Kombination erschien mir das eher fragwürdig. Umso mehr ein Grund dafür, dass ihnen ein Platz auf der Bestellliste sicher war. Weiterlesen

Sculpture by the Sea, Sydney

Nachdem Sydney mich schon an Tag 1 und nach den ersten wenigen Impressionen vollständig überwältigt hatte, ging es mit dem Verlieren meines Reiseherzes auch am nächsten Tag (und seither an allen folgenden) munter weiter.

Auf dem Programm stand nicht nur der berühmte Bondi Beach, sondern gleich noch ein bisschen Kunst dazu – beides hübsch zusammen gefasst unter dem Titel Sculpture by the Sea. Entlang des Coastal Walk zwischen Bronte und Bondi Beach (etwa zwei Kilometer lang) findet alljährlich seit 1996 Australiens größte Freiluftausstellung im Oktober/November statt. Künstler aus Australien und aller Welt präsentieren hier ihre Werke (insgesamt etwa 100 Stück) vor so wunderschönem Hintergrund, dass mein Blick zugegebenermaßen auch immer mal wieder von den Ausstellungsstücken weg wanderte. Dennoch: Das Zusammenspiel zwischen Kunst und Kulisse machte beide nur noch beeindruckender. Weiterlesen

High-Tech-Sushi

Entschuldigen Sie, wie funktioniert dieses Restaurant?

Dass man Tokyo quasi nicht erkunden kann, ohne sich ständig hoffnungslos zu verlaufen, darüber schrieb ich ja bereits. Dass die Ratlosigkeit und Verwirrung allerdings möglicherweise auch nicht aufhört, wenn man denn das Restaurant der Wahl gefunden hat, dafür ist Uobei Genki Sushi ein schönes Beispiel. Meine kulinarische Lieblingsseite Bento.com (siehe auch hier) empfahl mir dieses Restaurant in Shibuya und bewies damit ein Mal mehr, dass sie zu Recht in meinen Bookmarks landete. Nachdem ich Uobei Sushi in einer Seitenstraße unweit des riesigen Shoppingcenters Shibuya 109 endlich gefunden hatte, ging das Abenteuer los. Weiterlesen

Lost in Tokyo

Gestern las ich in diesem Artikel, dass man nicht wirklich in Tokyo war, wenn man sich nicht mal verlaufen, komplett verloren und gefragt hat, ob man je wieder aus diesem Labyrinth heraus findet. Ich bin dann anscheinend sehr intensiv hier. In Tokyo finde ich fast keinen Weg, keine Location, ohne irgendwo falsch abzubiegen. Und das ist völlig okay, sogar fantastisch, denn es ist faszinierend, hier verloren zu gehen und immer wieder neue Seitenstraßen und Aspekte der Stadt zu entdecken.

Gut, irgendwann wird es zur Geduldsprobe. Eigentlich bin ich nicht wahnsinnig geduldig. Hier lerne ich, es zu sein und das gefällt mir gut. Manchmal ist es dennoch nicht einfach, zum Beispiel, wenn man irren Hunger hat und das Restaurant, von dem man genau weiß, dass es nur 300 Meter entfernt liegt, einfach nicht findet. Restaurants sind natürlich nicht ausgeschildert und auch die Adresse hilft in der Regel nicht: Das Adresssystem basiert nämlich nicht auf Straßen und Hausnummern (überhaupt haben eigentlich nur große Straßen einen Namen – und den muss man auch erst einmal lesen können), sondern auf Verwaltungseinheiten, -untereinheiten und Blocks. Zusätzlich werden auch die Hausnummern nicht chronologisch vergeben, sondern basieren auf dem Erbauungsdatum des Gebäudes. Hallo, Verwirrung! Weiterlesen

Reisevorbereitungen: Tokyo, Japan.

Noch immer erscheint es mir ein bisschen unbegreiflich, aber seit gestern bin ich wirklich und tatsächlich in Japan. Direkt in Tokyo, der riesigen Weltstadt mit 36 Millionen Einwohnern in der Metropolregion. Knapp zwei Jahre, nachdem ich eigentlich zum ersten Mal nach Tokyo reisen wollte, ist es nun tatsächlich so weit und ich bin da. Ich war und bin immer noch aufgeregt, nervös und vorfreudig, ich habe so viele Gefühle in mir, dass ich sie nicht einmal selbst alle benennen kann. Nachdem ich gestern nur angekommen bin, irgendwie ohne mich zu verlieren und zu verlaufen die Wohnung gefunden und den Rest des Tages bis heute mit Jetlagschlaf zugebracht habe, geht es gleich los, um die Stadt zu erkunden.

Doch vorher wollte ich schnell noch etwas über die Reisevorbereitungen schreiben, denn die sind bei zwei Wochen in einer gänzlich anderen Kultur ja nicht so ganz uninteressant. So richtig und vollständig kann man sich natürlich gar nicht darauf vorbereiten, ein bisschen aber schon. Ich weiß immer noch nicht, ob es mich beruhigen oder noch nervöser machen sollte, dass man Japan quasi gar nicht besuchen kann, ohne sich zu blamieren, deshalb habe ich beschlossen, es einfach erstmal hinzunehmen. Und habe natürlich dennoch ergänzend Vieles zu dem gelesen, was mir schon bekannt war. Eine Empfehlung wert ist auf jeden Fall immer der Fettnäpfchenführer „Die Axt im Chrysanthemenwald“ von Kerstin und Andreas Fels, der schon einen recht umfassenden Basisüberblick über Kultur und Gepflogenheiten gibt und sicher zumindest die eine oder andere Peinlichkeit erspart. Weiterlesen

Supermärkte in Frankreich – Sirup, Fischtheken und bizarre Chips

Da ist er also, Teil zwei meiner internationalen Supermarktspaß-Reihe. Nachdem es in Florida ja schon allerhand zu entdecken gab, wartete nun ein Einkaufserlebnis näher am Zuhause, aber dennoch mit diversen Eigenheiten.

Ebenso wie in den USA sind auch in Frankreich Lebensmittel deutlich teurer, das war natürlich keine Überraschung. Wie weit auseinander die Preise für Wasserflaschen liegen können, das allerdings schon. Aber große Preisdifferenzen waren ja in Florida ebenfalls zu beobachten. Gleichsam wenig überraschend und viel mehr erwartbar: das große Käseangebot.

Also alles unspektakulär? Mitnichten. Auffällig waren zunächst einmal die riesigen Fischtheken in jedem Supermarkt – für eine solche ist offenbar Platz in der sprichwörtlichen kleinsten Hütte. Supermarkt Straßburg ToastDa das jetzt kulinarisch nicht so mein Bereich ist, schaute ich mir lieber die umliegenden Regale an. Im Kühlfach fand ich zum Beispiel Wachteleier, die ebenso üblich zu sein schienen wie das Toastbrot extra ohne Ränder nebenan. Wo es Zuhause bei getrockneten Tomaten aufhört, bekommt man in Frankreich auch in einem wirklich kleinen Supermarkt ohne Probleme getrocknetes Entenfleisch. Weiterlesen

Essen in Straßburg – Au Brasseur

Au Brasseur StraßburgDas Au Brasseur war eine eher zufällige Entdeckung, aber dafür gleich eine umso bessere. Auf großes Sightseeing folgte großer Hunger und der wollte irgendwie gestillt werden. Da ich es irgendwie geschafft hatte, in den Tagen zuvor wirklich noch keinen Flammkuchen zu essen, war mein Ziel relativ klar. Und das Au Brasseur war hier eine ideale Wahl und bot neben weiteren regionalen Spezialitäten auch hausgebrautes Bier. Weiterlesen