5 Gründe fürs Laufen auch im Nieselregen

Es ist November und draußen sieht es auch genau so aus: Grau, diesig, Nieselregen, bäh. Kein Wunder, dass sich der innere Schweinehund eigentlich nur mit Decke, Tee und Keksen auf der Couch rumfläzen will. Das liegt auch total nahe – aber gestern überwand ich ihn dennoch, zerrte ihn hinaus und ließ ihn im Nieselregen-Duell auf der Mittelstrecke gegen das innere Ehrgeiztier antreten, Letzteres gewann. Und dabei fand ich auch direkt noch mindestens 5 Gründe für mehr Läufe im Nieselregen, so wenig verheißungsvoll sie sich zunächst auch präsentieren mögen:

1. Erfrischung inklusive
Ja, Läufe im Sommer oder im goldenen Herbst sehen tausend Mal schöner aus – aber eigentlich finde ich temperaturtechnisch alles ab 20 Grad Celsius nicht zumutbar. Es ist Sport, man schwitzt, zusätzliche Hitze draußen ist da nicht so richtig super. Deshalb sind Läufe bei 8-15 Grad plus Nieselregen meine heimlichen Favoriten: Man schwitzt natürlich trotzdem, draußen ist es aber erfrischend. Und leichter Nieselregen ist schon angenehm kühl im Gesicht, in das man sich im Sommer zwischendurch oder nach dem Lauf aktiv kaltes Wasser schütten muss, das man hier passiv konstant bekommt.

2. Wind pustet den Kopf frei
In den allermeisten Fällen geht Nieselregen mit zumindest ein bisschen Wind einher, der den Effekt aus Punkt 1 nicht nur verstärkt, sondern gleichzeitig auf mich auch die Wirkung hat, die Gedanken noch besser frei zu pusten, von Arbeitstagen, to do-Listen, was auch immer. Tut mir leid, minimale Sommerbrisen, da kommt ihr nicht hinterher.

3. Diesig kann auch schön sein – im Kopf in Schottland
Und wenn wir schon dabei sind, was ein Nieselregenlauf mit dem Kopf macht: Mit ein bisschen Fantasie kann auch der schön sein. Zu Schottland beispielsweise gehört dieses neblige Grau, es macht die Landschaft atmosphärisch und sorgt für eine ganz eigene Stimmung. Auch Grau kann reizvoll und hübsch sein. Und wenn es das, was da landschaftlich vor einem liegt, nicht so sehr ist, dann reist man einfach im Kopf nach Schottland.

4. Es ist sonst keiner draußen.
YEP, das ist einer der besten Gründe überhaupt. Wenn ich laufe, habe ich bereits nach ca. 200 Metern einen irre hochroten Kopf, bei dem sich selbst Marathonläufer fassungslos und ungläubig umdrehen und gegen mich wie wandelnde Blässe aussehen. It’s just like that. Und ja, ich bin nicht ultimativ scharf drauf, dabei zwingend Menschen zu begegnen (zumal man ja auch einige von ihnen kennen könnte). Natürlich, es ist kein Weltuntergang, wenn doch. Aber einen Lauf mit weniger Begegnungspotential ziehe ich an sich immer vor. Und im Nieselregen reduziert sich die Menschenquote bei sonstigen 15 Begegnungen auf ungefähr zwei – perfekt! 😉

5. Das Gefühl nach dem Lauf ist noch besser.
Wenn ich so gar nicht in Laufstimmung bin, ist der Punkt, der mich am ehesten doch von einem überzeugen kann, das Wissen um das großartige Gefühl danach, wenn man den Schweinehund und die Strecke überwunden hat und die Euphorie langsam den Körper flutet. Die ist bei auf den ersten Blick so unattraktiven Konditionen nach dem Lauf noch viel größer, das ist sensationell – versprochen!

 

Back on track – Woche 8

Entgegen der Annahmen der letzten Woche war auch diese dann doch wieder ruckzuck vollgepackt – aber gut, am Ende mag ich es wohl einfach zu sehr, viel zu machen, viel unterwegs zu sein, sodass ich automatisch dazu tendiere, jede verfügbare Stunde auszureizen. (Nichtsdestotrotz ein Vorsatz für die nächste Woche: Mal etwas Tempo rausnehmen, etwas mehr frei verfügbare Zeit in der Planung belassen.) Dennoch: Auch in dieser Woche schaffte ich es immerhin zwei Mal, den Vorsatz des regelmäßigen Laufens in die Tat umzusetzen, woop woop! Ich möchte vorsichtig folgern: Es wird immer besser (und vielleicht auch ein winziges bisschen immer selbstverständlicher, das Laufen wieder als unverrückbaren Teil der Woche zu integrieren). Yay! Heißt allerdings immer noch nicht, dass jeder Lauf auch gleich viel Spaß macht, denn da war diese Woche von Experimenten und Gegensätzen geprägt:

Wie war Woche 8?
High highs and low lows – der Lauf am Montagabend war fast vollumfänglich super: Viel Energie, ich fühlte mich ein bisschen, als hätte ich kleine Trampoline unter den Schuhen, die mich umso beschwingter über die Strecke bringen. War es deswegen mühelos? Im Leben nicht. Der Lauf selbst war immer noch anstrengend, das lag aber wohl vor allem am kleinen Zeitteufel auf meiner Schulter, der immer noch ein bisschen schneller sein wollte. Aber: Ein super Gefühl, mich endlich wieder alten Zeiten anzunähern, ein freier Kopf und mit etwas weniger Tempo wär es vermutlich auch entspannt gewesen. 😉
Ganz anders am Donnerstag: Mein persönliches Experiment bestand darin, das mit dem Laufen am Morgen doch noch mal zu versuchen. Um es kurz zu machen: Ich lasse das dann jetzt wieder, dafür bin ich einfach nicht gemacht. Ich war einerseits wach und andererseits trotzdem müde, fühlte mich langsam (obwohl ich es nicht war) und trotz Aktivität, als hätte ich Gummi in den Beinen. Ich mag entspannte Läufe abends nach der Arbeit ohne Zeitdruck einfach deutlich lieber.

Wie oft bin ich gelaufen?
Zwei Mal – endlich mal wieder!

Wie lang/welche Strecke?
Ein Mal 6km, die mittlere Strecke und am Donnerstagmorgen die kleine Runde mit 4,5km. Mehr ging einfach nicht. Insgesamt damit relativ viel Park, ein bisschen durchs Veedel.

Stimmung, Freude am Laufen?
Am Montag: Hoch, ziemlich hoch sogar – und nach dem Lauf sogar noch höher beim Blick auf die Zeit und als sich die innere Zufriedenheit mal wieder so schön festsetzte.
Am Donnerstag: Niedrig. Morgenläufe in zeitlich engen Grenzen sind nicht meine Welt.

Und das innere Ehrgeiztier?
Montagabend hellwach und anstrengend (aber wirkungsvoll), am Donnerstag ebenfalls noch im Halbschlaf (da zählte auch eher, es überhaupt zum Laufen geschafft zu haben).

Welche Musik?
Erneut durch Zeitmangel die alte Playlist von 2014 – funktioniert für den Moment, für die kommende Woche muss aber eine neue her! (Ich arbeite dran.)

Back on track – Woche 7

Die Zeit rennt und rennt und rennt – und so mache ich das auch. Nur zum Bloggen kam ich nun doch erst wieder etwas verspätet. Um mein persönliches kleines Projekt #backontrack in Zukunft etwas strukturierter hier dokumentieren zu können, hab ich mir überlegt, die einzelnen Wochen jeweils anhand dieser Fragen Revue passieren zu lassen – und los geht’s!

Wie war Woche 7?
Woche 7 war insgesamt okay – fast schon ein bisschen routiniert (woop woop!). Ich konnte meine Frequenz zwar entgegen der Planung nicht steigern, aber war zufrieden, es in Anbetracht der komplett ausgebuchten Woche überhaupt auf die Laufstrecke geschafft zu haben (noch vor dem Fußball – kurzer Break für eine angemessene Reaktion ;)). Ich bin sicher, noch vor Kurzem wäre die volle Woche meine Ausrede gewesen, und ich freue mich deswegen umso mehr, dass ich mir trotzdem ein Zeitfenster freigeräumt habe.

Wie oft bin ich gelaufen?
Jaja, nur ein Mal – aber immerhin überhaupt ein Mal!

Wie lang/welche Strecke?
6km, meine mittlere Strecke. Relativ viel Park, ansonsten klassische Stadtszenerie.

Stimmung, Freude am Laufen?
Die Lauffreude hielt sich in Grenzen, leider. Es war einer dieser Abende, wo man irgendwie schnell merkt, heute läuft (haha) es nicht so richtig. Die Schritte fallen schwerer, das Energielevel ist niedriger. Gerade deswegen aber ein umso besseres Gefühl, durchzuhalten und nicht auf halbem Weg auf die kleine Runde abzubiegen. 😉

Und das innere Ehrgeiztier?
Nach ersten guten Wochen ist es mittlerweile wieder schwer in Schach zu halten – und wenn es nicht mehr (Läufe) bekommt, dann will es zumindest schnellere. Hat in der letzten Woche immerhin auch geklappt (auch wenn mir bewusst ist, dass es darum nicht stets geht).

Welche Musik?
Durch den erwähnten Zeitmangel lief ich leider noch immer ohne neue Playlist (Inspiration nach wie vor willkommen!), daher habe ich die von Anfang 2014 wieder ausgegraben, um für etwas Abwechslung zu sorgen.

Back on track – Wochen 4, 5 und 6

Auch wenn ich in den letzten drei Wochen die schriftliche Reflektion meiner eigenen kleinen Laufchallenge hier im Blog arg vernachlässigt habe, bin ich nach wie vor dabei. Woop woop! (Bitte fügen Sie hier einen kleinen Jubeltanz ein.)

Auch, wenn ich nach wie vor noch weit davon entfernt bin, quasi automatisch die Laufschuhe zu schnüren und mich im Park wiederzufinden, ist es doch deutlich leichter als beim ersten Mal vor ein paar Jahren, zu etwas Routine-Ähnlichem zurückzukommen. Dennoch bleibt das Laufen selbst ein Auf und Ab: Auf die enorme Motivation in den Wochen drei und vier folgte ein kleines Tief in Woche fünf, auf erste Entspanntheit im Hinblick auf Geschwindigkeit folgte ein umso wacheres Auge auf erreichtes Tempo und Zeiten in dieser Woche. Ja, auch wenn ich weiß, dass es völlig überflüssig ist, sich damit selbst so zu stressen und mir bewusst ist, dass entspannteres Laufen viel besser ist und mehr Spaß macht/Motivation bringt. Dennoch, trotz latentem Selbstdruck: Ich merke immer mehr, wie sehr das Laufen ein toller Ausgleich ist, wie gut es Kopf und Gedanken lüftet und bin zuversichtlich, auch weiter dran zu bleiben. Das ist doch auch schon mal was, oder? 😉

Rein häufigkeitstechnisch klappte es leider in den letzten zwei Wochen nicht mehr mit mehr als jeweils einem Lauf, in der letzten Woche war ich dafür allerdings statt auf meiner Standardstrecke von etwa 5 km fast doppelt so weit (9,5 km) am Rhein unterwegs. (Und merkte, dass das als Distanzsteigerung vielleicht doch etwas viel auf einmal war, Grüße an dieser Stelle an das innere Ehrgeiztier). In dieser Woche schnürte ich sogar am Freitagabend und nach einem Feierabendbier (!) noch die Laufschuhe, um entspannt ins Wochenende zu rennen (Das wäre früher nicht passiert! :D). Für die kommende Woche nehme ich mir fest wieder zwei Läufe vor und bin gespannt, ob es klappt.

Aktuell tatsächlich das größte Problem: Die Playlist. Ich habe sie kaputt gelaufen, ich kann sie nicht mehr hören und entsprechend motiviert sie mich auch nicht mehr so sehr wie am Anfang. Ich brauche neue Musik. Ruhig und entspannt und ohne Gesang geht für mich gar nicht, tendenziell eher schneller Beat, gute Laune, Partymusik und ja, fürs Laufen auch gerne Mainstream-Pop, das funktioniert bei mir super. Vielleicht könnt ihr ja helfen? Was hört ihr zum Laufen, was enthalten die Playlists eurer Wahl?

Back on track – Woche 3

Nachdem ich in der letzten Woche dem Minimalziel von einem Lauf erst auf den letzten Drücker gerecht wurde, startete ich diese Woche gleich zu Beginn durch, denn, Trommelwirbel: Die lange vermisste Laufmotivation ist zurück! Bei mir äußert sie sich nach einem angenehmen Lauf dadurch, dass direkt die Vorfreude auf den nächsten steigt – und damit auch der Wunsch, schnellstmöglich wieder die Laufschuhe zu schnüren. Ich erinnere mich daran, dass dieses Gefühl mich zum ersten Mal nach dem Women’s Run weitertrug, danach aber erst Wochen bzw. Monate später regelmäßig einkehrte. Interessant, dass es sich nun so schnell – direkt nach dem zweiten Lauf am vergangenen Sonntag – wieder einstellte (und sich zumindest nach aktuellem Stand so anfühlt, als ob es bleibt).

Und so startete ich am Montagabend, dieses Mal auch in eine etwas größere Runde (jaja, immer noch niedliche 6km). Was neu ist: meine Entspannung dabei. Ich (!) war ganz entspannt. Ohne Stress. Wirklich. Ja, ich. Tatsächlich konnte ich das Laufen genießen, in moderatem Tempo, ohne wie sonst stetig auf die Zeit zu schielen (schneller!), die Kilometer (mehr!), auf der ewigen Jagd nach einer besseren Zeit als beim letzten Mal (jedes Mal!). Natürlich ist der Ehrgeiz immer noch da, langfristig die Geschwindigkeit auf frühere Werte zu bringen, aber zumindest im Moment steht noch mehr die Freude darüber, endlich überhaupt wieder angefangen zu haben, im Vordergrund. (Ich bin gespannt, wie lange das anhält.)

Wenn schon die Zeitziele zumindest aktuell nicht so sehr im Vordergrund stehen, müssen andere her (war ja klar, mit irgendetwas muss ich meine sonstige Entspannung ja ausgleichen): Der Anspruch einer höheren Frequenz war geweckt – und so fand ich mich am Donnerstag erneut auf einer abendlichen Runde. Bedingt durch etwas spätere Ankunft zuhause fand diese dann durch die Dunkelheit nicht mehr im Park statt, sondern entlang der Straße, aber das hat mich eigentlich noch nie gestört.

Auch der Donnerstagslauf war sehr entspannt und erzeugte fast schon ein Gefühl der Routine, das sich wiederum auch ganz schön gut anfühlte – auch wenn es wohl in Woche 3 noch verfrüht ist, von Routine zu sprechen. Natürlich macht es auch die Tatsache einfacher, dass es abends schon wieder etwas länger hell ist, weil sich so zeitlich viel mehr Optionen auch unter der Woche bieten – und ich die sogar umso lieber nutze, weil Laufen für mich ein grandioser Ausgleich nach einem Arbeitstag ist.

Leider konnten am Ende auch zwei Läufe nicht völlig verhindern, dass sich Kopfschmerzen in die Woche schlichen, aber immerhin verliefen sie deutlich sachter als sonst und allein sowas ist ja schon Grund genug, weiter zu machen. Aber auch so ist die Motivation geweckt und zumindest nach aktuellem Stand auch der Spaß zurück… Kann so weitergehen (äh, laufen), auch in Woche 4!

Back on track – Woche 2

Nachdem ich in der letzten Woche möglicherweise leicht übermotiviert in den ersten Lauf des Jahres startete, folgte zu Beginn dieser Woche ein mehr als amtlicher Muskelkater. Der erinnerte mich aber weniger schmerzhaft an den sportlichen Sonntag, sondern vielmehr daran, wie sehr auch das ein spürbares Zeichen für die zuletzt vermisste Lauf-Regelmäßigkeit ist. Umso mehr ein Grund, am ersten Etappenziel „1 Lauf pro Woche“ festzuhalten. Und das kann so schwer doch nicht sein, oder?

Back on track_CologneSchnelles Vorspulen, früher Sonntagabend, die Woche ist fast schon wieder vorbei. Noch ohne Lauf. Aber: Es fällt mir nicht mal ansatzweise so schwer wie befürchtet, doch noch die Sportklamotten anzuziehen, ruckzuck bin ich unterwegs. Vielleicht, weil ich exakt dieses Wetter an der Schwelle zwischen Winter und Frühling zum Laufen so mag: Es ist kühl, aber nicht irrsinnig kalt, eher sehr angenehm, sobald sich der Körper durch die Bewegung aufheizt. Der Park ist fast leer, nur vereinzelt sind andere Läufer und Menschen mit Hunden unterwegs. Wie konnte ich eigentlich so lang vergessen, wie gut sich das Laufen doch anfühlt? Ich schaffe es sogar, mir selbst relativ wenig Stress zu machen: Die Zeit- und Kilometeransage ist ausgeschaltet, die Playlist spielt mir Gute-Laune-Musik in die Ohren und ich spiele wie immer beim Laufen ein bisschen Gedankenkino mit verschiedenen Ideen, die in meinem Kopf kreisen.

Back on track_runningDa ich dann doch aus der letzten Woche lernte (und ja, auch weil die Dämmerung noch immer zu früh einsetzt), lasse ich es auch distanztechnisch ruhiger angehen. Knapp 5km, mehr als eine Minute pro Kilometer schneller als in der letzten Woche (da freut sich das innere Ehrgeiztier dann doch direkt sehr), angenehm erschöpft und sehr zufrieden. Aktuell befürchte ich lediglich, dass dieser Wiedereinstieg fast zu einfach ist – aber umso mehr bin ich gespannt auf Woche drei!

Im Nieselregen.

Ich gebe es zu: Ich habe meine Laufroutine verloren. Nachdem ich vor einiger Zeit wirklich regelmäßig die Laufschuhe schnürte, sind die Runtastic-Einträge in den letzten beiden Jahren nur viel zu vereinzelt zu finden. Ich tue mich schwer damit (auch wenn ich es immer wieder versuchte), die Regelmäßigkeit erneut herzustellen, weil Wochen immer wieder schwer zu planen sind, weil ich gern zu spontan bin und weil es natürlich weniger Spaß macht, wenn die Zeiten auf einmal wieder frustrieren. Und ich bin ein Ehrgeiztier: Ich will nicht nur laufen, am liebsten hätte ich jedes Mal eine neue persönliche Bestzeit, obgleich ich weiß, wie absurd das ist und dass es einfach nur entspannen könnte. Natürlich will ich in der Folge eigentlich wieder umso mehr häufiger losrennen, andererseits sind da dann auch wieder tausend andere Dinge, die so dringend noch zu tun sind, und zu oft beschloss ich, mich jetzt nicht auch noch mit Sport zu stressen. So läuft (haha) es nicht.

Nachdem bei vielen Menschen die Vorsätze langsam wieder in der Welt der Konjunktive verschwinden, möchte ich wirklich endlich wieder mit dem Laufen beginnen – auch mit kleineren Zielen (grml). Es ist eigentlich verrückt, dass man dennoch immer wieder erst einen Warnschuss braucht, bevor man sich dann tatsächlich aufrafft. Und am Ende ist regelmäßiger Sport einfach eine Frage der Prioritäten: Wenn man es nie schafft, dann weil man anderen Dingen Vorrang einräumt. Manchmal vielleicht zu Recht oder aus Notwendigkeit, oft aber auch aus Bequemlichkeit und mitunter aus erwähntem falschem Ehrgeiz („Wenn, dann gleich drei Mal die Woche“).

Keine Frage, es bedarf auch Konsequenz, es wirklich im Alltag zu verankern – und Sport ist ein hinterhältiges kleines Ding, das gnadenlos bestraft und einen allein durch eine Woche Erkältung gefühlte satte drei Wochen zurückwirft.

Mein Wake-Up-Call war in der letzten Woche ein Gespräch über Kopfschmerzen – über Auslöser, Intensität und vor allem über den beachtlichen Fakt, dass regelmäßiges Laufen Frequenz und Stärke senken kann. Neben allen anderen gesundheitlichen Effekten also Grund genug, wieder loszulegen, denn Kopfschmerzen sind wirklich generell verzichtbar (wenn auch leider ja gar nicht so unverbreitet bei Bürojobs, zu wenig Zeit an der frischen Luft und allem, was damit einhergeht).

Also habe ich gestern endlich mal wieder die Laufschuhe geschnürt – und das direkt unter erschwerten Bedingungen: Kälte, Wind, horizontaler Nieselregen. Wobei ich zugeben muss: Ich mag Nieselregen zum Laufen (sonst gar nicht), mir gefällt die erfrischende Kühle im Gesicht. Da sich der Park in diesen Konditionen in eine Matschwüste verwandelt, musste auch direkt eine neue Laufstrecke her: Warum nicht zum Rhein? Und zack, hatte sich die Zieldistanz deutlich verlängert, denn wer will schon umdrehen, wenn man gerade angekommen ist?

Ich lief die ersten Schritte und hatte ehrlich erwartet, dass mich die frühere fehlende Laufbegeisterung wieder einholte. Aber nichts da! Ich versuchte mit Gedanken an den Kopf entspannt zu starten und konnte das Gefühl des Laufens unerwartet schnell genießen. Beim Laufen sortieren sich meine Gedanken einerseits mitunter fast wie von selbst, andererseits ist es eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich manchmal auch das Gefühl habe, die sich ewig drehende Gedankenwelt endlich mal anhalten zu können, wirklich den Pauseknopf für den Kopf zu finden.

So auch gestern: Die Playlist ließ Kilometer um Kilometer unter mir dahingleiten, außer mir waren fast nur andere Läufer unterwegs und zack, fühlte ich mich wieder wie ein Teil dieser geheimen Community. Köln zeigte sich auch weiterhin grau und nieselig, aber nicht einmal das machte irgendetwas aus.

Da ganz entspannt und völlig ohne Ehrgeiz natürlich auch nicht geht, war die Distanz für den ersten Lauf nach längerer Zeit eigentlich zu weit gewählt. Der heutige Muskelkater erinnert mich nachhaltig daran, aber trotzdem fühlt auch der sich irgendwie gut an. Neues Ziel: mindestens ein Lauf die Woche. Für den Kopf. Und für mich. Das sollte doch zu schaffen sein, oder?

Kennt ihr das, wieder neu mit einem Sport anzufangen und falls ja, wie motiviert ihr euch, zurückzukommen?

Laufen

Im Zirkel.

Wem beim Wort „Zirkeltraining“ eiskalte Schauer der Erinnerung an schreckliche Schulstunden in grauen und müffelnden Turnhallen über den Rücken laufen, dem geht es wie mir. Beziehungsweise: Dem geht es wie es mir bis vor einer Woche ging. Zirkeltraining ist ja so ein bisschen der Rosenkohl des Sports: Fad und bitter, aber es ranken sich Mythen darum, dass man irgendwann trotz all der versauten Mahlzeiten Gefallen daran finden könnte.

Nach der Schulzeit ist die herkömmlichste Form des Zirkeltrainings wohl die im Fitnessstudio. Mit jenen habe ich es zwei Mal probiert, mit mittelmäßigem Fazit. Ich mag diese oft spezifische Fitnessstudio-Atmosphäre nicht. Da ist so wenig Schönes, aber so viel kaltes Metall mit großen, drohenden Gewichten. Wenig, was auch nur annäherungsweise Wohlfühlen während des Sports und nicht nur danach verheißt, dabei halte ich diesen Faktor für unterschätzt. Ein weiterer nerviger Aspekt für mich persönlich: Die Dauerverträge, meist über ein ganzes, manchmal über ein halbes Jahr. Monatliche Kündbarkeit kostet, falls überhaupt verfügbar, noch mal deutlich mehr. Ich mag Sport draußen einfach lieber und ein Besuch im Fitnessstudio ist für mich ab und an und hauptsächlich im Winter eine gute Ergänzung, aber dafür lohnen sich die Konditionen meist nicht. Weiterlesen

Die Florida-Playlist

Gestern erst der Blogbeitrag zu Daytona Beach, jetzt müsst ihr euch schon wieder festhalten – dieses Mal allerdings nicht vor atemberaubender Schönheit, sondern aufgrund der Florida-Playlist, die sich gewaschen hat. Weil Teile davon immer am Pool gespielt wurden, haha.

Nein, im Ernst: Die meisten der Songs sind klassische Pop-Liedchen, viel lala, einige gut gemacht, andere vielleicht weniger. Songs, zu denen man eigentlich im Alltag keine große Bindung aufbaut, im Urlaub allerdings irgendwie schon. Vor allem, wenn es eine fantastische Reise ist und eben jene Musik ständig im Radio gespielt wird. Irgendwann gehören sie einfach dazu: Diese Songs, die dann im Nachhinein allein deshalb schon gute Laune und Tanzlust auslösen, weil sie so eng mit einer so wunderbaren Zeit verknüpft sind. Und wenn Songs so viele tolle Erinnerungen wachrufen, dann kann die dazugehörige Playlist ja auch gar nicht mehr furchtbar sein. Ist schließlich eine SommerSonneStrandDings-Playlist! Weiterlesen

Laufen vs. Schwimmen

Ein kurzer Augenblick, naja, um genau zu sein, eine Woche im Spätsommer – und zack, war es so weit: Das Laufen und ich haben den ersten Stolperstein in unserer nach den Startschwierigkeiten so unerwartet harmonisch verlaufenden Freundschaft erlebt. Und bewältigt. Ha!

PoolVielleicht war es eifersüchtig, das Laufen, auf meinen guten alten Freund, das Schwimmen. Mit diesem hatte ich nämlich in der enormen Hitze Floridas deutlich mehr Zeit verbracht und das Laufen schändlicherweise etwa eine Woche lang zu sehr vernachlässigt. (Dass es dann schwierig wird, war ja auch erwartbar.) Entgegen aller früheren erschwerten Rahmenbedingungen mit der Schwimmerei (man sah sich zu selten aufgrund zu großer Distanz und dann war es auch noch deutlich teurer als Zeit mit dem unkomplizierten Laufen zu verbringen) war es in Florida nämlich so angenehm einfach: Vier Pools zum Schwimmen, zwei Whirlpools zum Entspannen und weit weniger erforderliche Anstrengungen als die, die bei dem Klima für’s Laufen erforderlich waren. Mit dem Schwimmen lief es einfach wie von selbst, wie immer schon. Und das Laufen und ich, wir wurden zickig: Eine andere Umgebung, schwierigere externe Begebenheiten und nix da mit den gewohnten Zeiten, geschweige denn Bestzeiten. (Ja, dass man sowas auch nicht anpeilen sollte, ist mir natürlich völlig bewusst.) Weiterlesen