2019 – Ahoi, Adrenalin!

Tauchen mit Haien, stundenlanges Klettern an ausgesetzten Routen, ein unerwarteter TV-Dreh, Skifoan auf Eispisten mit kurzfristigem Nebel – ich kann jetzt wirklich nicht sagen, dass 2019 besonders bescheiden war, als Adrenalinschübe verteilt wurden. Aber: Es war definitiv auch ein Jahr, in dem ich diverseste Male auf unterschiedlichste Art und Weise über mich hinaus gewachsen bin. Grund genug, dann doch noch mal mit der alljährlich obligatorischen Verspätung einen Blick zurück zu werfen (nicht, dass ich das aufgrund akuter Australien-Vermissung nicht sowieso täglich machen würde):

Januar
Der Januar begann mit Feuerwerk und Soplica in Krakau – definitiv schon mal ein fulminanter Start! Zurück in Köln zog es mich endlich wieder auf die Eisbahn, in diesem Fall die des noch geöffneten Weihnachtsmarktes (Köln = <3). Am nächsten Tag zog dann ungefähr jeder Muskel in meinen Beinen, aber: Das war es wert! Was sich lieber hätte direkt verziehen können, waren die Kopfschmerzen der folgenden Tage, aber: Was will man machen? Dafür zog ich noch mal mehr durch Köln, entdeckte tolle neue Läden wie das Café Schwesterhez (Quetschbrot!) oder den Kaffeesaurus. Ansonsten lief der Januar, wie es sich traditionell für die graue Eminenz des Frost- und Regenmonats gehört: Viele Serien gesehen, gelesen, als Doppelkopf-Anfänger teilgekonnt va banque gespielt (und verloren, aber mehr gelernt).

Februar
Mittlerweile steht schon fast das 6-jährige Köln-Jubiläum an, dabei kann ich die halbe Dekade Herzstadt noch gar nicht richtig fassen. Im vergangenen Februar waren sie also voll, die 5 Jahre Köllifornia. Gefeiert wurde, wie es sich gehört, mit Stadt und Lebensart definierenden Getränk (natürlich nicht nur einem, weil das sowieso nie funktioniert). Den Vorsatz der Ruhe erfüllte ich wie immer nur so halberfolgreich und verbrachte spontan ein paar Tage in London. Auch wenn ich immer noch keinen Kaffee trinke, gab es Liebe für das Department of Coffee and Social Affairs und vor allem die Kaffeebecher „Coffee first, then your mundane bullshit“ :D). Die maximale Punktzahl auf jeder Frühstücksskala ging dann aber doch an das Daisy Green – australisches Frühstück, wat willste maache? Ansonsten bot die brexitgebeutelte Metropole schwer nostalgische Straßenmusik, einen ungeplanten Shoppingtrip und neue Perspektiven – eine Menge für ein paar Tage also. London, I’ll definitely be back!


März
Nachdem ich 2018 das Skifahren nach langer Abstinenz wieder entdeckte, stand auch 2019 eine Woche Pistenrausch auf dem Plan. An der Gondel schien mir direkt die bunt illuminierte Anzeige „Willkommen im offiziellen Ski-Gebiet des S04!“ entgegen – wenn man nicht alles selber bucht! ;). Der Himmel konnte in der Woche leider kein königsblaues Versprechen halten, sondern gab sich eher bedeckt – ungefähr so wie die nicht amüsierten Bayernfans in der ans Hotel angeschlossenen Sportsbar auf die Frage, ob Liverpool nicht doch verdient gewonnen habe. Dass der Wirt und sein Sohn beide große BVB-Fans waren, war dann auch der beste schwarzgelbe Ausgleich im blauen Skigebiet – und beide allein wären ein großer Grund, zurück zu kommen. Auch die Pistenlandschaft war grundsätzlich großartig, gerade für den Wiedereinstieg, auch wenn das Wetter nicht ganz so mitspielte. Aber: Man wächst ja an seinen Eispisten. 😉
Viel Eis, aber eher in alkoholischen Getränken, folgte dann auch in Hamburg: Aus 1-2 geplanten Drinks mit einem viel zu lange nicht gesehenen Kollegen wurde ein Rückweg zum Hotel in der Morgendämmerung. Nach einem Konterburger und mehr großartigen Menschen löste ich auch ungeplant sofort ein weiteres Ticket in den Norden: Auf der Marktstraße (jaja, immer wieder dort!) probierte ich mit maximalem Leichtsinn eine Abendrobe ohne jeden vordefinierten Einsatzzweck an, die leider meinen Namen schrie. Da sie noch einen Saum benötigte, benötigte ich noch ein Wochenende in Hamburg, aber das geht ja immer.  

April
One day in Paris – klingt wie der Titel eines vor Kitsch triefenden Songs, war für einen Tag Wirklichkeit. Allerdings nicht für ein romantisches Tête-à-tête, sondern für das Wiedersehen mit einer australischen Freundin nach über 5 Jahren. Trotz Nieselregen fühlte ich mich sehr parisienne, wie ich klischeehaft entlang einer duftenden Boulangerie und durch einen Park lief, bevor wir in einem Café mit dem Wein schon zum Mittagessen anfingen.
Geweint wurde dann auch in Hamburg, nur anders: Nicht etwa wegen der Kleidanprobe (Liebe!), vielleicht schon eher wegen des etwas komplexen Transports, am ehesten jedoch wegen des desaströsen BVB-Spiels am Abend. Aber: Die beste Gesellschaft wird ja durch wenig ruiniert. <3

Mai
Zack, Mai: Zeit, in der alten Heimat ausgiebig durch die Kirschblüte zu wandern – und das Ganze in Köln in der Flora fortzusetzen, um die ersten Frühlings-/Sommerimpressionen zu genießen. Und da der Mai nicht nur das Wetter, sondern ja sowieso alles neu macht, feierte ich dann direkt auch mal den neuen Job ab Juli. Gefeiert wurde auch der Geburtstag einer lieben Freundin in Düsseldorf, inklusive Wiedersehen mit früheren Kommilitonen nach schlanken 10 Jahren.
Und dann wartete da noch eine ganz neue Erfahrung: Meine TV-Premiere. Für RTL, die DKMS und den guten Zweck stand ich vor der Kamera und drehte einen Beitrag mit Moe Phoenix, der mit seinem Song „Mensch ist Mensch“ eine Menge Registrierungen auslöste, und mit Jörg Becher, Schauspieler aus seinem Video. Gedreht wurde, da schließt sich der Kreis, dann auch wieder in der alten Heimat, in Kassel. Ich fürchte, mein Nervositätslevel war selten so hoch wie vor dem Klick auf „Play“, aber dann war es doch halb so schlimm (auch, wenn ich mich selbst im TV noch immer gewöhnungsbedürftig finde).

Juni
Kameras wuselten auch durch meinen Juni-Kalender, bedingt durch zwei jobbedingte Drehs (dieses Mal aber hinter der Kamera). Ich flog nach Berlin und der Monat flog an mir vorbei, bis zur letzten Lücke gefüllt mit einem Job-Countdown, den letzten Auf- und Übergaben und diversesten Abschieds-Kölschs mit den alten Kollegen, auf die auch ein emotionaler Kater folgte (ihr fehlt!).
Zwischendrin durfte ich erneut einen fantastischen Geburtstag in Rom verbringen, wandelte durch die römische Hitze, verwandelte Geld in Schuhe und näherte mich endlich etwas dem Mysterium Trastevere.

Juli
Im Juli startete ich ohne allzu große Pause in den neuen Job und damit auch in meine neue Position als Head of Social Media (woop woop!). Ich lernte mein Team kennen, das ich vom ersten Moment sehr schätzte, erinnerte mich wieder daran, wie anstrengend erste Wochen in neuen Jobs doch sind (So viele Namen! So viele Informationen! So viel alles!) und bekam quasi postwendend eine rote Karte, denn mein Körper schickte mich mit Erkältung aus dem Ring. Jene war leider so hartnäckig wie das Verspätungslevel auf der neu zu pendelnden Strecke Köln – Bonn. Wieder fit, aber noch ohne Stimme wurde ich Hauptdarstellerin des seltenen „Vergnügens“, im neuen Job mit all den neuen Menschen und Vorstellungsrunden einen Tag ganz ohne jede Stimme zu verbringen. Ich, ohne Stimme. Der Juli hatte Humor. 😉 Kaum hatte ich selbige wieder, wurde sie auch nachhaltig eingesetzt: Erst bei einer rauschenden Hochzeit von Freunden, dann beim Pink-Konzert, wovon es direkt zwei im Juli gab – weil man dieser großartigen Frau grundsätzlich gar nicht oft genug zusehen kann, aber auch, weil eines davon eine kurzfristige Überraschung für einen tollen Menschen war. Wild hearts can’t be broken!
Apropos wild, ein weiteres Highlight (=Hailight) fehlt noch: Wer sich schon immer fragte, ob ein riesiges IKEA-Plüsch-Exemplar eines Hais als Handgepäck durchgeht, die Antwort ist ja. 🙂 Die Flugbegleiter waren höchst amüsiert, der Hai bekam durch Zufall sogar einen eigenen Platz inkl. Snack. Statt tief ins Meer ging es an diesem Wochenende in München jedoch hoch hinaus auf einen Gipfel im Umland (gefolgt von einem Belohnungs-Sushi-Koma). Nach bayerischem Brunch gab’s am folgenden Tag einen Besuch im Olympiapark und einen rekordverdächtigen Regenschauer im Englischen Garten, der mich pitschnass machte – und dem Gerücht, Süden = Sommer, den Garaus. 😉

August
Sagte ich, man kann Pink nicht oft genug sehen? Richtig, deswegen stand im August Konzert Nr. 3 im Kalender, denn mit jedem Konzert erweiterte sich der Kreis der teilnehmenden Lieblingsmenschen (eine ganz eigene Geschichte). Musikalisch blieb es auch im Kölner Open-Air-Kino beim nostalgiegetränkten Best Of des Runrig-Abschiedskonzerts. Dabei erkannte die aufmerksame Beobachterin, dass sie sogar selbst zu sehen war – beste Überraschung überhaupt (und schon wieder im TV/Kino)!
Ein bisschen nostalgisch war es auch in Münster, das seine eigene Wettersaga des ewigen Regens bei gefühlten 42 Grad widerlegte. Natürlich war das aber kein Grund, auf dem altehrwürdigen Wochenmarkt nicht Tonnen an Käse zu kaufen (Comté!). Zurück in Köln lockte das klimatisierte Kino, allerdings ließ mir die Vorführung von Free Solo dann den Angstschweiß ausbrechen. Was für eine Leistung, aber auch was für eine gaga Idee, El Capitan allein und ungesichert in dieser Geschwindigkeit hochzurauschen!
Dieser Eindruck verfestigte sich noch viel mehr, als ich Ende August selbst wieder in den Bergen stand: Mein persönliches El Capitan war der Pisciadú-Klettersteig (natürlich gesichert), der mich dank hunderter ausgesetzter Höhenmeter deutlich aus meiner Komfortzone, aber auch in das Hoheitsgebiet von riesigem Stolz katapultierte. Der Rest der Woche war dann auch etwas ruhiger und bestand lediglich aus Wander-Speed-Rekorden (ich spinne auch im Urlaub), Esel streicheln auf Almhütten und liebevoll genötigtem Walzertanz auf High Heels nach einem Tag in den Bergen (bitte fragen Sie nicht ;)).

September
Im September scheine ich mein eigenes Selbst kurzfristig verloren zu haben, denn ich backte Brot (immer noch surreal, sowas auch nur in Verbindung mit meiner Person zu denken). Freunde waren gleichermaßen fassungslos, sodass zu Recht eine Flasche Soplica in einem sehr lustigen Abend dran glauben musste. Andere Surrealitäten: Ich wohnte drei Tage auf einem Schloss, auf dem mehrfach Pavlova serviert wurde (Kann es das überall geben?), wohnte einem sehr kölschen und sehr zauberhaften Konzert von Joseph & Maia in einem winzigen Teeladen (!) bei und schaffte es tatsächlich, 100 km nur im September zu laufen. Oh, und ich absolvierte meine erste Skydiving-Flugstunde und ließ mich per Luftstrom einen Tunnel hochpusten. Körperspannung, aber locker bleiben – ähm ja, natürlich!

Oktober
Im Oktober stand die Hochzeit zweier Freunde noch aus der Abizeit an und damit einhergehend eine Quasi-Zeitreise in die Mauern meines Gymnasiums, ca. 15 Jahre zurück. Sehr lustig, ein bisschen abgefahren und definitiv eine großartige Feier! Meinen größten Respekt hat noch immer die Braut, die mit einem Greifvogel posierte, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Für mich war schon die Reduzierung des Abstands auf ca. einen Meter mit dem kleinen Habicht das Maximum der absoluten Überwindung, die deutlich mehr Adrenalin auslöste als nachfolgende Tauchgänge mit Hai.

November
Im November verbrachte ich kurzfristig ein Wochenende in Hamburg auf Geburtstagsbesuch, formvollendetst abgerundet durch ein ausschweifendes Frühstück bei Mookie’s Goodies. Zurück in Köln folgte der vorgezogene Arbeitsendspurt, der in Kombination mit kurzfristigen Visumsfragen den Adrenalin-Pegel erneut stark in die Höchstwerte jagte. Der Rest liegt irgendwie im Nebel – aber auf unerklärliche Weise waren dann doch alle to dos just in time abgehakt, alle Weihnachtsgeschenke vorsorglich nebenbei besorgt, der Rucksack gepackt, eine Wohnungs-Evakuierung mit in die Planung einbezogen. Trotz obligatorischem (aber einkalkulierten, weil Pendler-Expertise) Bahnausfall ging es nach Frankfurt und von da aus am 28. November Richtung Australien. Happy place, here I come!

Dezember
Hach, der Dezember. Sehnsuchtsmonat, Sehnsuchtsort – und viereinhalb Wochen, die das Amazingness-Pensum eines ganzen Jahres restlos verbrauchten, auf allerschönste Art und Weise. Der Dezember verdient diverse eigene Blogbeiträge (in Planung), um all den umwerfenden und sich permanent selbst übertreffenden Ereignissen Rechnung zu tragen: Die Sichtung der Melbourne-eigenen Pinguin-Kolonie (und dann hat die Stadt auch noch überall Udon-Läden und hätte um ein Haar Batmania geheißen!); die sonnengetränkten Tage an der Gold Coast und in den Wellen von Surfers Paradise; 28km-Wanderungen bei über 30 Grad in O’Reilly’s National Park, in dem Wallabys vor der eigenen Tür herumspringen; die vollständige und kaum angemessen zu beschreibende Abgefahrenheit von Fraser Island mit all seinen Strand-Highways mit kombinierter Flugzeuglandebahn, tödlichen Tieren, gefährlichen Stränden und doch so schönen Flecken, dass man nicht mehr weg will; Lady Elliot Island mit dem verrücktesten Marine Life, das ich jemals sah (Begegnungen mit Haien und Mantarochen und Schildkröten JEDEN Tag); den Whitsundays (was soll man dazu überhaupt noch sagen?); einer Fütterung roter Pandas in Sydney und Sydney, ach immer wieder Sydney. I’d go back in a heartbeat.

So traurig ich bin, dass diese verrückt-wundervoll-schönen Wochen vorbei sind und so schwer es ist, wieder anzukommen, so bin ich doch vor allem dankbar, diese unglaublich großartige Reise gemacht haben zu können. Gleichzeitig zerreißt es mir das Herz, dieses wunderschönste aller Länder literally in Flammen stehen zu sehen (wer etwas tun möchte: Spenden kann man z.B. hier und hier).

2019, danke für so viele unfassbare Momente, Adrenalinschübe, für die Bewegungen aus der Komfortzone, die offenen Fragen, das Reflektieren und alles, was ich dadurch an Learnings mitnehme. 2020, wir zwei haben große Pläne – can’t wait and let’s go!

2017: Ein Jahr voller Dankbarkeit.

365 Tage, 14 Reiseziele, ein Umzug, mindestens zwei neue Hobbies, unzählige Momente. Mit Feuer im Herzen, Fernweh im Kopf, Überraschungen im Kalender und vielen Augenblicken purer Happiness in mir. Einerseits verging dieses Jahr so schnell, andererseits passierte auch wahnsinnig viel – Grund genug, auch mit zugegeben ganz ordentlicher Verspätung noch einmal zurückzublicken…

Januar
2017 startete für mich in Sofia mit einem kurzen Feuerwerk, aber umso ausschweifenderem Gruppentanz auf dem Hauptplatz der bulgarischen Hauptstadt. Wie die Tanzenden parallel Smartphone, Zigaretten, Bier und sich selbst gegenseitig im Kreis halten konnten, ist mir übrigens immer noch ein Rätsel.
Ende Januar ging es gleich weiter mit der Mission Fernweh stillen: Ich verbrachte ein Wochenende in London mit Liquid Nitro Ice Cream (klingt chemisch-fies, war aber super), Roof Top Breakfast, der Müsli-Bar mit dem besten Namen ever (Cereal Killer!), einer unvergesslichen Bar-Nacht im Prohibitions-Style im Cahoots und einer überraschenden, aber umso schöneren Zufallsbegegnung mit einem früheren Kollegen auf dem Rückweg zum Flughafen.

Februar
Anfang Februar entdeckte ich mit dem Sabor Ermoso in Köln meine Café-gewordene Sommer-Sehnsucht und einen neuen Lieblingsplatz. Ganz im Gegensatz zum Sommer-Flair stand dann allerdings das nächste Reiseziel: Lappland, mein persönlicher Kältetest. Gewappnet mit -50-Grad-Schuhen, bis zu fünf Lagen und einem breiten Grinsen wanderte ich eine Woche lang durch eine Wunderwelt in blau und weiß und genoss das beste Gefühl von Entspannung durch völlige Abgelegenheit.
Größter Uaaaah-Moment: Die nachts im vereisten Riisitunturi aufkommende und spontane Atemnot auslösende Frage, ob es dort eigentlich Bären gibt.
Größter Wooah-Moment: Eines der unfassbarsten Natur-Erlebnisse überhaupt: Die Sichtung von Nordlicht, wie es grün über den Himmel tanzt. SCHÖNSTER WAHNSINN!!

März
Nachdem sich in Lappland -10 Grad als milde Temperatur in mein Kältesystem fräste, war ein Wochenende in Hamburg keine Herausforderung mehr: In stilechtem Nieselregen schaffte ich, was in 2,5 Jahren Wohnen in HH nicht möglich gewesen war und drehte meine erste Alster-Laufrunde. Außerdem im Programm: Musical mit Mama und die früheste Frühstücksverabredung meines Lebens sonntags um 7 Uhr mit der wunderbaren und schwerstens vermissten Kirsten.
Auch in Köln ging es munter weiter: Es warteten eine persönliche Mutprobe, ein Geburtstagswochenende inklusive Wiedersehen mit Uni-Freunden, ein Junggesellinnenabschied und eine neue Freitagstradition mit der Lieblingskollegin.

April
Auch im April war kein Reisestop in Sicht – der nächste Flug ging für mich nach Wien in ein Wochenende ohne Sachertorte, aber mit Gatorade Blue (viiiel besser!), Schlössern, Wiener Schnitzel und meinem ersten Besuch im traditionsreichen Café Central. Statt Wiener Opernball stand am Ende des Monats dann die Hochzeit zweier Freunde mit ausschweifender (90er)-Party an – I want it that way!

Mai
Um die Bedeutung des Wortes Ruhe zumindest ansatzweise mal erkunden zu können, blieb der Mai quasi reisefrei, abgesehen von einem Ausflug nach Düsseldorf zu Freunden inklusive des ersten Open-Air-Grillens des Jahres und anschließendem gemeinsamen Pokalfinal-Zittern. (Ich sagte doch, ich wollte mal sowas wie Ruhe, Jungs! ;))

Juni
Glitzer, Reisen und eine neue Ära: Im Juni wartete eine 90er-Party, die jede vorsichtige Vorfreude weit übertraf, und mit Neon-Bändchen, TV-Intros und allerhand weiteren besten Überraschungen definitiv zu den unvergesslichen Abenden des Jahres gehört.
Die große 30, die mir so gar keine Sorgen bereitete, sondern mehr Vorfreude auf all das, was so kommen mag, läutete ich (wo auch sonst?) auf Reisen ein. Florenz machte den Auftakt und viel Spaß – unter anderem mit einem 1,8 kg schweren Bisteccia Fiorentina zum Mittagessen, nächtlichem Ausblick über die Stadt vom Piazzale Michelangelo, Kleiderkauf und Schlendern über die Ponte Vecchio. Meinen Geburtstag selbst verbrachte ich in Rom, der ewigen Lieblingsstadt: Wie immer mit einem Besuch im Park und dieses Mal auch in der Galeria Borghese, mit Gelato, tollem Essen und nächtlichen Drinks auf der Dachterrasse des Airbnb – der beste Start, den man sich wünschen kann. <3

Juli
Der Juli punktete mit dem Highscore in der Kategorie „statistisch nicht repräsentative Ergebnisse für die Wohnungssuche in Köln“: Nach zwei Besichtigungen die Zusage für eine grandiose Wohnung, völlige Verwirrung aufgrund akuter Unerwartetheit und die Challenge, schon innerhalb von sechs Wochen umziehen – accepted!
Wenn einem der Kopf sowieso schon in den Wolken steht und drei Millionen Eindrücke auf ihn einprasseln, gibt es ein gutes Rezept: Ruhe, Natur, Into the wild! Und so startete ich in ein Wander-Wochenende, wurde belohnt mit Ausgeglichenheit, guten Gesprächen und erinnerungswürdigen Momenten. Einer davon: Der Abschiedsgruß der Hüttendame: „Pfiats Euch“. Hört sich für mich immer noch nach „Verpisst euch“ an. ?

August
Die Umzugsvorbereitungen durchbrach eine weitere Reise (OMG, ich war wirklich unfassbar viel unterwegs!). Nach Gozo. Klingt nach Japan, gehört zu Malta und war mir bis Anfang 2017 völlig unbekannt. Dennoch lohnt sich ein Besuch sehr – nicht nur, weil Game of Thrones u.a. dort gedreht wurde, sondern auch, weil man auf Gozo tauchen kann, ich meine Kletter-Premiere feierte, beim lokalen Festival Gozo-Wein und Banoffee probierte und es wahnsinnig viele Katzen dort gibt. Und einen abgefahrenen Fahrstil der Locals, dem ich glücklicherweise bis zum Schluss nicht zum Opfer fiel… 😀

September
Umzug. Umzug. Umzug. Die schlimmste Woche des Jahres. Und die Notwendigkeit zu lernen, dass manchmal auch Plan-B-Varianten reichen müssen, dass am Ende doch alles immer irgendwie klappt – und dass vielleicht auch nicht immer alles ab Woche 1 perfekt sein muss. Obwohl ich das Gefühl habe, mich an kaum mehr als stetes Rotieren zwischen drei Wohnungen zu erinnern, war da aber doch noch etwas (und etwas ziemlich Tolles!): Ein Treffen mit Marco Reus für die DKMS (und wie unfassbar sympathisch und engagiert er ist, großartigst!).

Oktober
To dos bis an die Kalender-Oberkante, in jeder freien Minute Möbelaufbau und parallele Urlaubsvorbereitungen mit charmanten kleinen Krisen – willkommen im Oktober! Auf magische Art und Weise klappte aber doch alles – und am Ende wartete die Erfüllung eines unendlich lang gehegten Reisetraums: Patagonien!

November
The trip of a lifetime – Patagonien kann ich eigentlich nicht anders beschreiben. Wilde Landschaft, so türkise Gletscherseen, dass man die eigene Farbskala im Kopf neu justieren möchte, Berge, Schnee, Sonne, die gute Anstrengung langer Hikes, unvergessliche Momente, das Ende der Welt und unendliche Happiness – es war die Definition von schön. Selten fiel es mir so schwer, einen Ort zurückzulassen wie in Patagonien – auch, wenn mit den Iguazu-Fällen und Uruguay weitere große Ziele darauf warteten, Atem und Worte zu rauben. Wahnsinn und Liebe und unendliche Dankbarkeit.
Schon nach sechs Tagen zurück in Köln ging es auch schon wieder weiter: In die mir bis vor Kurzem noch unbekannte Hauptstadt Irlands (die junge Frau und das Fernweh und so). Die Reisen sind nicht ansatzweise vergleichbar, aber nach dieser Vorlage von Patagonien war es fast überraschend, wie viel Reiseliebe Dublin direkt auslöste (wenn auch ganz andere): Eine charmante Stadt, ein zauberhaftes BnB, fantastisches Essen und Eintauchen in die Vorweihnachtszeit – woop woop!

Dezember
Hurtig weiter, genau so, wie das ganze Jahr verlief: Auf Weihnachtsvorbereitungen auf Highspeed folgte allerdings auch tatsächlich im Dezember ein erstes Gefühl von Müdigkeit, ein Bedarf an mehr Zeit und der Wunsch, mal runterzukommen. Daran arbeite ich dann 2018. 😉 Nach wunderschönen Weihnachtstagen folgte zunächst dann aber noch das letzte Reiseziel des Jahres: Lissabon. Und Lissabon belohnte: Mit Ruhe, mit dem wunderbarsten Blick auf den Hafen aus einem winzig kleinen, aber maximal charmanten Airbnb, mit gutem Essen und Wein und einer Atmosphäre zum sich verlieren. Ich möchte die Prognose wagen, dass ich dort nicht zum letzten Mal war.

Jetzt, wo ich es aufgeschrieben habe, bin ich umso mehr überwältigt von diesem letzten Jahr. Wow, ich durfte wahnsinnig viel (und wahnsinnig viel Schönes!) erleben. 2017 war nicht nur ein Jahr mit signifikanten Reisen, sondern mit verdammt vielen wundervollen Momenten, gelebten Träumen, wahnsinnig viel purem Glück und auch mit neuen Schritten, wichtigen Erkenntnissen und tollen Begegnungen. 2017, wie schön, dass wir diese schöne Zeit hatten, gemeinsam weiter gewachsen sind, um noch gefestigter zu sein auf dem Weg, mit klarem Blick, wohin die Reise(n) 2018 gehen soll. DANKE! Und danke natürlich vor allem auch an die wundervollen Menschen in meinem Leben, die 2017 zu dem Jahr gemacht haben, das es gewesen ist. Danke, dass es Euch gibt, danke für all die Augenblicke und Erinnerungen, danke für euch! <3

2016: On my way.

Das neue Jahr ist gerade geschlüpft, 2017 ist hier, 2016 Geschichte. Dessen Ende konnten viele Menschen nicht schnell genug herbeisehnen: Das Ende eines Jahres, das weltpolitisch sicher noch eine Menge Luft nach oben gehabt hätte. Ein Jahr, das für mich persönlich hingegen aber auch ein wirklich schönes war. Eines, in dem ich in vielen Momenten sehr pur glücklich war. Ein Jahr mit sehr vielen Reisen. Ein Jahr, das oft (literally) wie im Flug verging, in dem ich aber auch viel erlebt habe. Eines, in dem ich meiner Vorstellung davon, wo und wie ich sein und wo ich hin möchte, noch mal deutlich näher gekommen bin. 2016 war ich sehr auf meinem Weg, das trifft es wohl ganz gut. Daher: Zeit, noch einmal kurz zurückzublicken:

Januar
neujahr2016 begann am weißen Sandstrand mit Feuerwerk, am Tag schaukelte ich unter Palmen und badete in einem Wasserfall – ein sensationeller Start! Es folgten: Der Abschluss des Rescue Divers, mehr Tauchgänge an den wunderschönen Similan Islands inklusive Mantarochen in 1,5m Abstand (wohooo!) – und mit der Rückkehr nach Deutschland ein Temperaturschock um -40°C, genutzt für Winterwanderungen in der Eiffel.

Februar
madridKöln, Karneval – und die Gelegenheit für eine neue Reise! Madrid lebte trotz frostiger Temperaturen auch nachts unter der Woche schon sehr auf und bot eine versteckte, aber sehr erinnerungswürdige Tapas Bar, legendäre Churros, tolle Ausblicke und Unmengen von kleinen Snacks im Mercado de San Miguel. In Köln wartete mein erstes LaserTag-Game, Passiv-Sport mit Rugby im Jameson’s und dem Auswärtsspiel des BVB in Leverkusen (erinnerungswürdig eher durch die Begleitumstände als das Spiel selbst – Grüße an dieser Stelle an Ina, Kathrin und Jan! ;)).

März
ko%cc%88lnDer März fing mit Reisen beruflicher Natur an: 3 Tage München, 2 Abende unterwegs, ein Banane-Walnuss-Muffin, unzählige gute Gespräche. Beruflich ging es auch weiter – mit dem Startschuss für meinen neuen Job. Und apropos Startschuss: Auch das Laufen hab ich endlich wieder regelmäßiger (und mit 10km Standarddistanz) aufgenommen.

April
Ich erinnere mich an das erste Essen auf der Terrasse, Ungeduld, einen sehr unterhaltsamen Theaterbesuch („Fremde Verwandte“), ein tolles Konzert von Hans Zimmer und eine unfreiwillige, skurrile, ziemlich verstörende Fortbildung in Verschwörungstheorien durch einen verlorenen Rucksack.

Mai
barcelonaWährend mich ein Infekt völlig aus der Bahn warf, läutete er auch meine 2016er-Lese-Saison ein: Ich begann mit „A song of ice and fire“ (die Game-of-Thrones-Reihe). Eine kurze Pause gab es für einen Kurztrip nach Barcelona mit mehr Tapas, unendlich vielen wunderschönen Gebäuden, einem Aufenthalt am Strand, einer Seilbahnfahrt und Wanderungen auf dem Hausberg. Auch das Kölner Umland hielt noch eine Neuentdeckung bereit: Ich bezwang den Drachenfelsen. 😉

Juni
romEiner der vollgepacktesten Monate des vergangenen Jahres – zum Geburtstag reiste ich erneut (I’m a lucky girl, most definitely) nach Rom, inklusive erwartbaren Schuhkäufen (3) und dem besten Pistazien-Eis sowie der besten Pizza ever sowie einem endlich unverstellten Blick auf den Trevi-Brunnen. Danach folgte mein Agentur-Abschied bei Weber Shandwick, verbunden mit einem Blick auf die vergangenen 2,5 Jahre und viel Dankbarkeit für eine gute Zeit sowie der Sicherheit, dass lieb gewordene Kollegen Freunde bleiben. Die letzten Resturlaubstage wurden dann „vertaucht“: im Unterwassermuseum auf Lanzarote und bei meinem ersten Dive-Through!

Juli
julyNeuer Job, neuer Job, neuer Job: Am 1. Juli fing ich als Social Media Managerin bei der DKMS an und das war eine der prägendsten und besten Entscheidungen des Jahres. Tolle Aufgaben, tolle Kollegen, eine wertvolle Mission – ich bin sehr, sehr happy.

August
Franzbrötchen und Freunde in Hamburg, mein erstes Himmel un Äd in Köln (yummi!), mein erster DKMS-Lauf und die Geburt der Idee meines ersten Halbmarathons (wer hätte gedacht, dass ich das je möchte?)… Der August war voll mit tollen Momenten, Gesprächen und Ideen – und zog auch hier mit erneut enormer Geschwindigkeit vorbei.

September
berlinEin Kurztrip nach Frankfurt, neuer Input für meine 2016er Playlist (die ich mit etwas Disziplin auch noch verblogge), ein Wiedersehen mit alten Kollegen (danke, dmexco!), ein sehr, sehr schönes Sommer-Wochenende in Berlin mit geheimem Restaurant, toller entdeckter Bar, Museumsbesuch und Hipster-Schwimmbad und die letzten Urlaubsvorbereitungen – und dann hieß es schon wieder: Up, up – nach Schottland!

Oktober
schottlandWas soll ich sagen? Die schottischen Highlands raubten mir den Atem und die Worte. Ich kletterte noch vor Sonnenaufgang Berge hoch, erklimmte weitere trotz angeknackstem Knöchel und wurde mit unvergesslichem Ausblick belohnt (unvernünftig, trotzdem lohnenswert), ging fast ein, als die Auto-Werkstattleuchte 30km im Nirgendwo auf einer Single-Track-Road in der tiefsten Dunkelheit anging, summte permanent Runrig, entdeckte Inseln, Fairy Pools, vielleicht auch ein bisschen Whisky, probierte Haggis und Haggis-Chips, staunte jeden Tag über das nicht zu erwartende, aber vorhandene grandios klare Sonnenschein-Wetter und und und. Es war wunderschön.

November
Der November begann quasi mit der Champions-League-Hymne beim Heimspiel gegen Lissabon, beinhaltete leider eine (immerhin nur leichte) Lebensmittelvergiftung und zahlreiche Rennereien, um endlich den Handyvertrag zu wechseln, aber auch neue Köln-Entdeckungen wie das Kaizen und das Gedankengut. Um die Reiseroutine nicht zu vernachlässigen, ging es erneut nach Berlin, hier ebenfalls mit Entdeckungen wie dem Dr. To’s für asiatische Tapas und dem Wiederbesuch des Le Bon für sehr leckeres Frühstück. Um weiterhin in Schottland-Erinnerungen zu schwelgen, war das Runrig-Konzert der perfekte Aufhänger. Ach ja, und ich beendete endlich die Game-of-Thrones-Buchreihe!

Dezember
sofiaPassend zum Rest des Jahres beinhaltete auch der letzte Monat desselben ein volles Reiseprogramm – nicht nur zu Weihnachten, sondern auch drum herum: Mit meinem vorweihnachtlichen ersten Paris-Besuch, bei dem ich nicht nur die Sprache wieder etwas auffrischen konnte, sondern auch den besten Cocktail ever trank und kopfschüttelnd vor happiness den Blick auf den Eiffelturm genoss. Zum Jahresende ging es über einen kurzen Wien-Stopover (mit Zeit für Naschmarkt, Hofburg, Stephansdom und Schnitzel-Dinner) auf nach Sofia: Eine superspannende Stadt voller Gegensätze. Und genau dort feierte ich vor historischer Kulisse und mit vielen tanzenden Bulgaren sehr entspannt ins neue Jahr.

2016 war definitiv ein Jahr, das ich für meinen Weg nicht missen möchte. Während sich so viele gerade fragen, wie 2017 ihr „new self, new life“ so aussehen soll, stelle ich fest: Ich bin ganz schön glücklich. Mit meinem Leben, mit den Menschen darin, mit meinem Job. Mit meinem Weg, meinen Zielen, den weiteren Ideen. Den Möglichkeiten, den Plänen. Ich freue mich darauf, wie es weitergeht. Und sage an dieser Stelle DANKE an alle, die 2016 für mich zu diesem schönen Jahr gemacht haben. <3