2016: On my way.

Das neue Jahr ist gerade geschlüpft, 2017 ist hier, 2016 Geschichte. Dessen Ende konnten viele Menschen nicht schnell genug herbeisehnen: Das Ende eines Jahres, das weltpolitisch sicher noch eine Menge Luft nach oben gehabt hätte. Ein Jahr, das für mich persönlich hingegen aber auch ein wirklich schönes war. Eines, in dem ich in vielen Momenten sehr pur glücklich war. Ein Jahr mit sehr vielen Reisen. Ein Jahr, das oft (literally) wie im Flug verging, in dem ich aber auch viel erlebt habe. Eines, in dem ich meiner Vorstellung davon, wo und wie ich sein und wo ich hin möchte, noch mal deutlich näher gekommen bin. 2016 war ich sehr auf meinem Weg, das trifft es wohl ganz gut. Daher: Zeit, noch einmal kurz zurückzublicken:

Januar
neujahr2016 begann am weißen Sandstrand mit Feuerwerk, am Tag schaukelte ich unter Palmen und badete in einem Wasserfall – ein sensationeller Start! Es folgten: Der Abschluss des Rescue Divers, mehr Tauchgänge an den wunderschönen Similan Islands inklusive Mantarochen in 1,5m Abstand (wohooo!) – und mit der Rückkehr nach Deutschland ein Temperaturschock um -40°C, genutzt für Winterwanderungen in der Eiffel.

Februar
madridKöln, Karneval – und die Gelegenheit für eine neue Reise! Madrid lebte trotz frostiger Temperaturen auch nachts unter der Woche schon sehr auf und bot eine versteckte, aber sehr erinnerungswürdige Tapas Bar, legendäre Churros, tolle Ausblicke und Unmengen von kleinen Snacks im Mercado de San Miguel. In Köln wartete mein erstes LaserTag-Game, Passiv-Sport mit Rugby im Jameson’s und dem Auswärtsspiel des BVB in Leverkusen (erinnerungswürdig eher durch die Begleitumstände als das Spiel selbst – Grüße an dieser Stelle an Ina, Kathrin und Jan! ;)).

März
ko%cc%88lnDer März fing mit Reisen beruflicher Natur an: 3 Tage München, 2 Abende unterwegs, ein Banane-Walnuss-Muffin, unzählige gute Gespräche. Beruflich ging es auch weiter – mit dem Startschuss für meinen neuen Job. Und apropos Startschuss: Auch das Laufen hab ich endlich wieder regelmäßiger (und mit 10km Standarddistanz) aufgenommen.

April
Ich erinnere mich an das erste Essen auf der Terrasse, Ungeduld, einen sehr unterhaltsamen Theaterbesuch („Fremde Verwandte“), ein tolles Konzert von Hans Zimmer und eine unfreiwillige, skurrile, ziemlich verstörende Fortbildung in Verschwörungstheorien durch einen verlorenen Rucksack.

Mai
barcelonaWährend mich ein Infekt völlig aus der Bahn warf, läutete er auch meine 2016er-Lese-Saison ein: Ich begann mit „A song of ice and fire“ (die Game-of-Thrones-Reihe). Eine kurze Pause gab es für einen Kurztrip nach Barcelona mit mehr Tapas, unendlich vielen wunderschönen Gebäuden, einem Aufenthalt am Strand, einer Seilbahnfahrt und Wanderungen auf dem Hausberg. Auch das Kölner Umland hielt noch eine Neuentdeckung bereit: Ich bezwang den Drachenfelsen. 😉

Juni
romEiner der vollgepacktesten Monate des vergangenen Jahres – zum Geburtstag reiste ich erneut (I’m a lucky girl, most definitely) nach Rom, inklusive erwartbaren Schuhkäufen (3) und dem besten Pistazien-Eis sowie der besten Pizza ever sowie einem endlich unverstellten Blick auf den Trevi-Brunnen. Danach folgte mein Agentur-Abschied bei Weber Shandwick, verbunden mit einem Blick auf die vergangenen 2,5 Jahre und viel Dankbarkeit für eine gute Zeit sowie der Sicherheit, dass lieb gewordene Kollegen Freunde bleiben. Die letzten Resturlaubstage wurden dann „vertaucht“: im Unterwassermuseum auf Lanzarote und bei meinem ersten Dive-Through!

Juli
julyNeuer Job, neuer Job, neuer Job: Am 1. Juli fing ich als Social Media Managerin bei der DKMS an und das war eine der prägendsten und besten Entscheidungen des Jahres. Tolle Aufgaben, tolle Kollegen, eine wertvolle Mission – ich bin sehr, sehr happy.

August
Franzbrötchen und Freunde in Hamburg, mein erstes Himmel un Äd in Köln (yummi!), mein erster DKMS-Lauf und die Geburt der Idee meines ersten Halbmarathons (wer hätte gedacht, dass ich das je möchte?)… Der August war voll mit tollen Momenten, Gesprächen und Ideen – und zog auch hier mit erneut enormer Geschwindigkeit vorbei.

September
berlinEin Kurztrip nach Frankfurt, neuer Input für meine 2016er Playlist (die ich mit etwas Disziplin auch noch verblogge), ein Wiedersehen mit alten Kollegen (danke, dmexco!), ein sehr, sehr schönes Sommer-Wochenende in Berlin mit geheimem Restaurant, toller entdeckter Bar, Museumsbesuch und Hipster-Schwimmbad und die letzten Urlaubsvorbereitungen – und dann hieß es schon wieder: Up, up – nach Schottland!

Oktober
schottlandWas soll ich sagen? Die schottischen Highlands raubten mir den Atem und die Worte. Ich kletterte noch vor Sonnenaufgang Berge hoch, erklimmte weitere trotz angeknackstem Knöchel und wurde mit unvergesslichem Ausblick belohnt (unvernünftig, trotzdem lohnenswert), ging fast ein, als die Auto-Werkstattleuchte 30km im Nirgendwo auf einer Single-Track-Road in der tiefsten Dunkelheit anging, summte permanent Runrig, entdeckte Inseln, Fairy Pools, vielleicht auch ein bisschen Whisky, probierte Haggis und Haggis-Chips, staunte jeden Tag über das nicht zu erwartende, aber vorhandene grandios klare Sonnenschein-Wetter und und und. Es war wunderschön.

November
Der November begann quasi mit der Champions-League-Hymne beim Heimspiel gegen Lissabon, beinhaltete leider eine (immerhin nur leichte) Lebensmittelvergiftung und zahlreiche Rennereien, um endlich den Handyvertrag zu wechseln, aber auch neue Köln-Entdeckungen wie das Kaizen und das Gedankengut. Um die Reiseroutine nicht zu vernachlässigen, ging es erneut nach Berlin, hier ebenfalls mit Entdeckungen wie dem Dr. To’s für asiatische Tapas und dem Wiederbesuch des Le Bon für sehr leckeres Frühstück. Um weiterhin in Schottland-Erinnerungen zu schwelgen, war das Runrig-Konzert der perfekte Aufhänger. Ach ja, und ich beendete endlich die Game-of-Thrones-Buchreihe!

Dezember
sofiaPassend zum Rest des Jahres beinhaltete auch der letzte Monat desselben ein volles Reiseprogramm – nicht nur zu Weihnachten, sondern auch drum herum: Mit meinem vorweihnachtlichen ersten Paris-Besuch, bei dem ich nicht nur die Sprache wieder etwas auffrischen konnte, sondern auch den besten Cocktail ever trank und kopfschüttelnd vor happiness den Blick auf den Eiffelturm genoss. Zum Jahresende ging es über einen kurzen Wien-Stopover (mit Zeit für Naschmarkt, Hofburg, Stephansdom und Schnitzel-Dinner) auf nach Sofia: Eine superspannende Stadt voller Gegensätze. Und genau dort feierte ich vor historischer Kulisse und mit vielen tanzenden Bulgaren sehr entspannt ins neue Jahr.

2016 war definitiv ein Jahr, das ich für meinen Weg nicht missen möchte. Während sich so viele gerade fragen, wie 2017 ihr „new self, new life“ so aussehen soll, stelle ich fest: Ich bin ganz schön glücklich. Mit meinem Leben, mit den Menschen darin, mit meinem Job. Mit meinem Weg, meinen Zielen, den weiteren Ideen. Den Möglichkeiten, den Plänen. Ich freue mich darauf, wie es weitergeht. Und sage an dieser Stelle DANKE an alle, die 2016 für mich zu diesem schönen Jahr gemacht haben. <3

 

Places: Dachterrasse des Circulo de Bellas Artes, Madrid

Was mich an Madrid augenblicklich begeisterte, ist die große Lebendigkeit der Stadt bei Nacht. Sie scheint, ebenso wie weitere ihrer spanischen Nachbarn, ab 22 Uhr erst langsam zu erwachen. Auch in noch sehr kalten Februarnächten stehen Menschen draußen, trinken, lachen, leben. Mir machte es wahnsinnigen Spaß, einfach durch die Straßen zu laufen und diese Atmosphäre, die es hier so nicht gibt (und schon gar nicht im Winter) auf mich wirken zu lassen.

Madrid_Circulo de Bellas Artes4Der ideale Ausgangspunkt, um langsam in den Abend und die Nacht zu starten: Die Dachterrasse des Circulo de Bellas Artes. Ich selbst las vorher in einem Blog davon und pünktlich zu den ersten Farbveränderungen, die der Beginn der Dämmerung in den Himmel über der Stadt malte, stand ich eben dort. Der Zutritt zur Dachterrasse kostet 4€, das Kombiticket, mit dem man sich auch die jeweils aktuelle Ausstellung in den unteren Räumen der Kulturinstitution ansehen kann, liegt bei nur einem Euro mehr (machen!). Das Gebäude hat zudem eine künstlerisch bedeutsame Historie, unter anderem nahm der junge Herr Picasso damals hier Malunterricht.

Madrid_Circulo de Bellas Artes1Die Dachterrasse erzählt eher die Geschichte der Moderne: pulsierender, aber trotzdem angenehm leiser Clubsound, sodass man sich immer noch unterhalten kann, warme Lichter, gemütliche und trotzdem stylishe Flächen zum Sitzen und Entspannen – und natürlich ein grandioser Blick über die Hauptstadt. Das Setting brachte mir unvermeidlich ein Lächeln ins Gesicht. Da zu sein, das fühlt sich nach Freiheit, nach Vergessen der Nervereien einer Woche und des Alltags im Allgemeinen, nach aneinandergereihten puren kleinen Momenten der Freude an. Durchatmen, glücklich sein. Ich kann mir vorstellen, wie es an warmen Sommerabenden dort sein muss, wie ein solcher Abend sich noch umso mehr nach ungefilterter, purer Unbeschwertheit anfühlt.

Madrid_Circulo de Bellas Artes2In einem kleinen gläsernen Café lassen sich Getränke kaufen und der Blick über die Stadt auch von innen genießen – ich persönlich hätte mich kaum sattsehen können. Ein perfekter Start in den Abend!

Vom Circulo de Bellas Artes lässt es sich einfach und schnell weiterziehen in eine der omnipräsenten Tapas Bars oder zum Mercado San Miguel, um eine Kleinigkeit zu essen, und sich dann dem nächtlichen Lauf Madrids zu fügen. Treiben lassen, Augen offenhalten, lächeln, die pulsierende Energie der Stadt aufnehmen, sein.

Madrid_Circulo de Bellas Artes3

Places: Chocolateria San Ginés, Madrid

Madrid – meine letzte Destination charmebolzte sich mit Schönheit, Atmosphäre und Lebendigkeit auch zu später Stunde direkt in mein Reiseherz. Auch wenn die vielen Parks und offenen Plätze förmlich nach einem Wiederkommen im Frühling, Sommer oder frühen Herbst schreien, bezirzte Madrid auch Anfang Februar mit klarem Himmel und ersten Sonnenstrahlen. Aber lassen wir uns nicht beirren, ziemlich kalt war es trotzdem.

Madrid_Chocolateria San Ginés_waitingWas macht man also, wenn man stundenlang durch die Stadt läuft, sich vom eigenen Entdeckergeist durch die Straßen treiben lässt und irgendwann merkt, dass man doch ganz schön durchgefroren ist? Man begibt sich zur Chocolateria San Ginés, nicht weit entfernt vom royalen Palast.Und ergibt sich einem unvermeidlichen death by chocolate in einer Umgebung, die nie selbst erlebte Erinnerungen an Cafés des späten 19. Jahrhunderts weckt. Kein Wunder: Die Chocolateria San Ginés gibt es schon seit 1894. Heute ist sie 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche geöffnet, nach langen Nächten in Bars und Clubs kommen viele her, um sich chocolate con churros einzuverleiben. Ein Geheimtipp ist diese Chocolateria längst nicht mehr, die Warteschlangen sind zu jeder Zeit beachtlich lang – aber das Warten lohnt sich.

Madrid_Chocolateria San Ginés

Ver- und gekauft wird also vor allem heiße Schokolade mit frittiertem Gebäck, chocolate con churros, für vier Euro in der kleinsten Portion mit sechs Churros. (Es gibt auch Kaffeespezialitäten und weiteres Gebäck, ich sah allerdings niemanden, der etwas anderes als chocolate con churros vor sich auf dem Tisch hatte.) Wer Kalorien zählt, ist hier definitiv falsch, aber wer will das in dieser Umgebung schon?

Bestellt und bezahlt wird zuerst, dann sucht man sich im traditionsspiegelnden Inneren einen Platz an einem der kleinen Tische und kann kaum die Fotos der unzähligen Stars, die schon zu Besuch waren, in Augenschein nehmen, als dass schon das Bestellte vor einem steht. Und es ist wun.der.voll, völlig unterkühlt frittierte Churros in heiße Schokolade zu tauchen. Es wärmt, es schmeckt, es ist simpler und doch großer Genuss. Madrid_chocolate con churrosDie Schokolade ist nicht vergleichbar mit dem, was hierzulande oft verkauft wird – wässriger, flüchtiger Kakao – sondern eher so, als habe man drei Tafeln in einer Tasse zusammengeschmolzen. Nach einer Tasse ist man völlig voll, aber gleichzeitig auch sehr zufrieden – und definitiv erstmal nicht mehr so richtig fähig, noch weitere Kilometer durch die Stadt abzulaufen.
Wenn ihr in Madrid seid, ist diese Chocolateria also definitiv einen Besuch wert – und das schreibt eine, die im Alltag kein riesengroßes Bedürfnis nach Schoki hat (und zugegeben nach langen Nächten auch trotzdem eher bei Herzhaftem bleiben würde). 😉

(Dieser Beitrag ist eine rein private Meinungsäußerung und Empfehlung, der keinerlei Kooperation, Bezahlung, Vergünstigung oder Abstimmung mit der Chocolateria San Ginés zugrunde liegt.)